Alle Hundebesitzer:innen wünschen sich, dass ihr Hund so glücklich und gesund wie möglich durchs Leben läuft. Ein wichtiger Indikator für die Gesundheit deines Hundes ist seine Temperatur. In diesem Artikel erfährst du als Hundehalter:in alles, was du zum Thema Körpertemperatur beim Hund wissen musst und wie du Fiebermessen kannst.
Wie ist die Normaltemperatur beim Hund?
Wie alle anderen Säugetiere hat auch der Hund ein System zur Thermoregulation im Körper, das die Körpertemperatur auf einem bestimmten Level hält. Die normale Körperkerntemperatur liegt beim gesunden, erwachsenen Hund zwischen 37,5 bis 39° Celsius. In diesem Rahmen laufen alle Körperfunktionen optimal ab. Dein Hund fühlt sich pudelwohl!
Was beeinflusst die Temperatur deines Hundes?
Es gibt bei der Körpertemperatur aber auch individuelle Unterschiede. Kleinere Hunde haben meist eine etwas höhere Normaltemperatur als größere Hunde. Auch das Alter hat einen Einfluss: Bei Hundewelpen liegt die Temperatur im Schnitt höher als bei schon ausgewachsenen Tieren.

Und es gibt noch weitere Ursachen, die zu Schwankungen in der Temperatur deines Vierbeiners führen können:
- Die Tageszeit ist einer dieser Faktoren: Früh am Morgen liegt die Körperkerntemperatur beim Hund im Schnitt etwas niedriger als am Abend.
- Bei hoher Belastung oder Anstrengung kann seine Temperatur ebenfalls in die Höhe klettern: Ist dein Vierbeiner etwa gerade fleißig mit seinem besten Kumpel über die Felder getollt und kommt hechelnd wieder bei dir an, kann seine Temperatur auch mal auf bis zu 40° C ansteigen.
Unterschiede zwischen Hund und Mensch
Beim Menschen wäre bei einem solchen Wert schon höchste Alarmbereitschaft angesagt. Schließlich spricht man beim Menschen bereits bei einer Körpertemperatur von 37,5° C von leicht erhöhter Temperatur. Beim Hund besteht aber kein Grund zur Sorge. Für den Hund handelt es sich um eine Temperatur, die in diesem Fall vollkommen unbedenklich ist. Schließlich liegt die Körpertemperatur des Hundes allgemein ein paar Grad über der des Menschen.
Aber warum haben Hunde eigentlich überhaupt eine höhere Körpertemperatur als Menschen? Dieser Umstand hat mehrere Ursachen:
- Zum einen stammt der wölfische Vorfahr des Hundes aus einer eher kälteren Klimazone. Hier sichert eine höhere Körpertemperatur ein Überleben inmitten der rauen Bedingungen. Der Mensch hat sich dagegen in Afrika unter höheren Durchschnittstemperaturen entwickelt. Da heißt es: „Cool bleiben!“.
- Zum anderen ist der Hund im Schnitt auch einfach deutlich kleiner und leichter als der Mensch. Seine Stoffwechselrate liegt damit höher. Das führt neben einem höheren Ruhepuls unter anderem auch zu einer höheren durchschnittlichen Körpertemperatur.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Fieber hat?
Du weißt jetzt, dass Temperaturen, die für den Menschen bereits hohes Fieber bedeuten, für den Hund ganz normal sind. Aber natürlich können auch Hunde unter Krankheiten leiden, die mit Fieber einhergehen.
Ab wann spricht man von Fieber beim Hund?
Von Fieber spricht man, wenn bei einem ansonsten gesunden erwachsenen Hund im Ruhezustand eine Körpertemperatur von über 40° C gemessen wird.
Wie entsteht Fieber?
An und für sich ist Fieber eine sinnvolle Körperfunktion. Aber wie entsteht Fieber überhaupt?Fieber bedeutet erst einmal eine gezielte Erhöhung der normalen Körpertemperatur. Für diese Erhöhung ist der Hypothalamus verantwortlich, ein bestimmter Bereich des Zwischenhirns. Der Hypothalamus ist für die Steuerung diverser Körperfunktionen verantwortlich, darunter auch die Regulierung der Körpertemperatur.
Fieber als Abwehrmaßnahme des Körpers
Erhöht der Hypothalamus nun die Körpertemperatur über den Normwert hinaus, hat das meistens einen triftigen Grund: Oft sind Bakterien, Viren oder andere potenziell schädlichen Fremdstoffe der Grund. Sie führen im Hundekörper zu Erkrankungen und aktivieren das Immunsystem. Für all diese Erreger soll deshalb der Aufenthalt im Hundekörper möglichst ungemütlich gemacht werden.

Fast alle dieser Schadstoffe und -organismen können Hitze überhaupt nicht leiden. Sie können sich in einem fiebrigen Körper nicht mehr so gut vermehren oder sterben ab. Fieber ist also ein sinnvoller Abwehrmechanismus. Zudem aktiviert es körpereigene Zellen und hilft damit, die Immunabwehr so richtig in Gang zu bringen.
Die wichtigsten Symptome von Fieber beim Hund
Fieber deutet also auf eine starke Aktivierung der Abwehrkräfte hin. Es hilft dem Körper, Infektionen, Krankheiten oder Entzündungen zu bekämpfen. Somit sorgt das Fieber dafür, dass dein Hund hoffentlich bald wieder gesund wird. Es ist wichtig, dass du als Hundehalter:in die körperlichen Anzeichen von Fieber erkennst. Achte dafür auf die folgenden Symptome bei deiner Fellnase:
- trockene, warme Nase
- auffällig warme Ohren oder Stirn
- sehr warme Achseln
- sehr warmer Bauch
- trockener, fester Kot
- vermehrtes Hecheln und erhöhte Atemfrequenz
- Müdigkeit bis hin zur Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- vermehrter Durst
- Hecheln auch in Ruhe
- Schüttelfrost
Dabei muss nicht immer jedes Begleitsymptom auftreten. Aber jedes einzelne kann ein Zeichen für verschiedene Erkrankungen sein, die beim Hund mit Fieber einhergehen.

Fieber beim Hund erkennen
Beobachtest du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund, könnte es sein, dass er unter Fieber leidet. Hier kann es sinnvoll sein, die Temperatur deines Hundes mit einem Thermometer zu messen, um dem Verdacht nachzugehen.
Wie messe ich bei meinem Hund Fieber?
Beobachtest du bei deinem Hund Fiebersymptome, ist es nie verkehrt, eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Geschultes Fachpersonal übernimmt hier die Messung der Temperatur bei deinem Tier mit einem Thermometer und geht der Ursache der Pyrexie genannten Temperaturerhöhung auf den Grund.
Wer ein digitales Fieberthermometer zu Hause hat, kann aber mit ein bisschen Fingerspitzengefühl auch selbst die Körpertemperatur beim Hund bestimmen.
So kannst du bei deinem Hund Fieber messen
Bitte wenn möglich eine zweite Person, dir zu helfen und den Hund festzuhalten. Der Hund sollte nämlich während der Messung möglichst stillhalten. So erhältst du ein genaues Ergebnis.

Trage etwas Vaseline auf die Spitze des Fieberthermometers auf und führe es dann wenige Zentimeter in den After deines Hundes ein. Wichtig ist, dass du das Thermometer nicht vollkommen gerade hältst sondern etwas schräg. Die Spitze des Thermometers sollte die Darmschleimhaut berühren. Das ist wichtig, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.
Nach dem Messen solltest du nicht vergessen, das Thermometer gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
Was kann ich tun, wenn mein Hund Fieber hat?
Geht es deinem Hund nicht gut, dann leidest du als Herrchen oder Frauchen natürlich mit. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, deinen Vierbeiner bei einer leicht erhöhten Temperatur bei der Heilung der zugrundeliegenden Krankheit zu unterstützen.
Wenn du dir unsicher bist, was die Temperaturerhöhung angeht, dann ist der beste Rat der Gang zum Tierarzt. Im Zweifelsfall ist es immer besser, einmal zu viel bei der Tierarztpraxis vorstellig zu werden als einmal zu wenig.
Bei sehr hohem Fieber ist der Tierarztbesuch ohnehin Pflicht. Hier kann das Fieber deines Hundes notfalls medikamentös gesenkt werden. Außerdem kann der Tierarzt herausfinden, um welche Art der Infektion es sich handelt und dementsprechend Medikamente verabreichen.
Achtung! Fieber kann gefährlich sein!
Ja, Fieber ist grundsätzlich sinnvoll und gut für den Körper. Es kann aber auch gefährlich werden! Steigt die Körperkerntemperatur zu stark an, kann es zu schweren Komplikationen kommen. Potenziell lebensbedrohlich ist Fieber beim Hund ab einer Temperatur von 41° Celsius.

Was passiert bei zu hohem Fieber?
Für Werte jenseits der 41° C sind die körpereigenen Proteine des Hundes nicht ausgelegt. Das Fieber beginnt also ab dieser Höhe, nicht nur schädliche Organismen, sondern auch die körpereigenen Zellen zu schädigen.
Ab einem Wert von 42° C droht sogar akute Lebensgefahr. Solche Temperaturen sind ein absoluter Notfall und der Hund sollte unverzüglich einem Tierarzt vorgestellt werden. Dies gilt ganz besonders für Welpen, die noch keine guten Mechanismen zur Abwehr von Entzündungen und Erkrankungen wie Zwingerhusten oder Parvovirus haben.
Angesichts dessen ist es wichtig, dass du bei dem Verdacht auf Fieber dieses regelmäßig misst und die erhöhte Temperatur deines Hundes gut im Auge behältst.
Für leichtere Fälle: Hausmittel und hilfreiche Maßnahmen
Auch zu Hause kannst du einige Maßnahmen ergreifen, die deinen fiebrigen Hund unterstützen.
- Zunächst einmal ist Ruhe das A und O, damit dein Hund sich gut erholen kann. Körperliche Belastung und Stress sollten, wenn möglich, vermieden werden. Damit kann der Körper sich ganz auf die Aktivierung der Immunabwehr konzentrieren. Mach also in dieser Zeit lieber keine langen Spaziergänge mit dem Hund. Ein kleiner Gang zum Lösen reicht vollkommen aus.
- Damit dein Hund sich trotz Fieber so wohl wie möglich fühlt, sollte sich sein Liegeplatz an einem dunklen und kühlen (nicht kalten) Ort befinden. Du solltest diesen Liegeplatz am besten gut einsehen können. So hast du deinen Hund immer im Auge und es fällt dir auf, wenn sich sein Zustand verschlechtern sollte.
- Auch ausreichend Wasser ist für einen Hund mit Fieber wichtig und wohltuend. Vielleicht kennst du das Bedürfnis, bei Fieber viel zu trinken, von dir selbst. Deinem Hund geht es nicht anders. Der Vierbeiner sollte natürlich ohnehin immer Zugang zu frischem Wasser haben. Hat der Hund Fieber, ist die Flüssigkeitsaufnahme noch wichtiger. Stellt dein Hund das Trinken über einen längeren Zeitraum ein, solltest du unbedingt den Tierarzt aufsuchen.
- Manche Hausmittel, die dem Menschen bei Fieber helfen, eignen sich auch für deinen Hund. Feuchte Wickel können dabei helfen, die Körpertemperatur beim Hund etwas zu senken. Benutze dafür kühles Wasser, es sollte aber auf keinen Fall eiskalt sein.

Vorsicht! Maßnahmen, die du vermeiden solltest
Von extremen Maßnahmen wie dem Abduschen oder Baden in eiskaltem Wasser ist hingegen abzuraten. Extreme Temperaturunterschiede belasten den Kreislauf des Hundes nur unnötig und können sogar gefährlich werden.
Absolut tabu ist auch das Verabreichen von Medikamenten, die nur für Menschen zugelassen sind. Gib deinem Hund auf gar keinen Fall ohne tierärztlichen Rat irgendwelche Tabletten oder fiebersenkende Mittel. Diese können für deinen Hund giftig sein und sogar zum Tod führen.
Fazit zu Normaltemperatur und Fieber beim Hund
Wenn du diesen Text aufmerksam gelesen hast, kennst du die wichtigsten Grundlagen und Fakten zu den wichtigen Temperaturen bei deinem Hund.
Beherzigst du die aufgeführten Informationen und Tipps, bist du auch für eine Fieberepisode deines Hundes gut gewappnet. Einem gesunden und glücklichen Leben für deinen Vierbeiner bist du nun schon ein Stückchen näher.
Für alle weiterführenden Fragen und Unsicherheiten ist die Tierarztpraxis deines Vertrauens der richtige Ansprechpartner. Dort findest du Antworten auf all deine weiterführenden Fragen rund um die erhöhte Temperatur deines Vierbeiners.
Wie ist das bei Dir und Deinem Liebling?
Habt ihr schon eigene Erfahrungen mit diesem Thema oder Produkt gemacht?
Wir freuen uns über jeden Kommentar mit Erlebnissen, Anmerkungen oder Gedanken von Dir!