
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Doch dieses Zitat konnte erst in der Neuzeit geprägt werden. Denn anfangs handelte es sich bei Pferden um etwa katzengroße Wesen, die auf Pfoten durch die urzeitlichen Wälder schlichen. Es dauerte viele Tausende von Jahren bis sich aus dem Urpferdchen das Haustier entwickelte, was heutzutage in den Ställen vielen Menschen das Herz erwärmt.
Inhaltsverzeichnis
Vom Nutztier zum Haustier
Vor ca. 1,5 Millionen Jahren entwickelte sich aus dem hundeähnlichen Urpferdchen ein „richtiges“ Pferd. Doch das war noch lange nicht der Beginn unserer heutigen Hauspferde. Denn zu Beginn der Beziehung zwischen Mensch und Tier, ging es eher um ein Jäger-Beute-Verhältnis. Noch vor 15 ooo Jahren wurden die kleinen Pferdchen von unseren Vorfahren gejagt und gegessen.
Doch das blieb nicht für immer so. In verschiedenen Teilen der Welt begannen die Menschen vor 3000-5000 Jahren den Nutzen der Pferde zu sehen und sie als Reittiere zu zähmen. Mit dem Beginn der Reiterei ergaben sich für Ross und Reiter völlig neue Möglichkeiten. Der Mensch konnte viel größere Entfernungen überwinden, was den Handel untereinander begünstigte.

Doch nicht nur die Nutzung als Reittier brachte dem Menschen Vorteile. Auch das Führen von Kriegen wurde durch die Domestizierung der Pferde revolutioniert. Ohne Pferde als Reittiere wäre die Ausweitung vieler Reiche nicht möglich gewesen.
Neben der Überwindung großer Entfernungen und dem Wert als Streitross, kamen Pferde seit Tausenden von Jahren als Zugtiere zum Einsatz. Dabei war das Pferd als Nutz- und Lasttier vielfältig einsetzbar: Es wurde ebenso für das Ziehen von Kutschen wie auch in der Landwirtschaft zum Einsatz gebracht. Als Ackergaul oder vor der Postkutsche wurden Ausdauer und Gleichmäßigkeit geschätzt, bei der Arbeit als Lasttier im Wald brauchte es besondere Kraft und bei den prunkvollen Kutschen wurde ein elegantes Aussehen geschätzt. So begünstigten die unterschiedlichen Aufgaben der Pferde die Entwicklung der unterschiedlichsten Pferdearten und Pferderassen:
- die temperamentvollen Vollblüter wie die Araber
- ebenso wie die vielseitig einsetzbaren Warmblüter mit ihren zahlreichen Pferderassen
- von den kleinen aber robusten Ponys wie den Falabella
- bis zu den riesigen aber sanften Kaltblütern wie den Shire Horse

Mit Beginn der Industrialisierung und dem Aufkommen der Automobile wurde die Bedeutung der Pferde wiederum verändert. Nun gab es Maschinen, die die Felder deutlich effizienter bestellen konnten und Autos, die wesentlich schneller von A nach B fuhren. Das Pferd wurde nicht mehr als Nutztier gebraucht. Wie aber auch Hund und Katze wurde und wird es sehr wohl als Freizeit- und Haustier geschätzt.
Haltung und Pflege
Ein Pferd braucht wie jedes andere Lebewesen eine artgerechte Haltung und regelmäßige Pflege. Dabei ist der Platzbedarf im Vergleich mit einer Katze oder einem Hund ungleich größer.
Die ideale Pferdehaltung
Pferde werden heutzutage üblicherweise in Boxen im Stall gehalten und tagsüber oder stundenweise auf die Koppel oder Weide gelassen. Dies dient oftmals eher den Ansprüchen des Pferdehalters, als dass es die Bedürfnisse des Pferdes berücksichtigt.
Die artgerechtere Form der Pferdehaltung sieht eine Offenstall- oder reine Weidehaltung vor, bei der die Pferde freiwillig entscheiden können, ob sie den schützenden Stall oder Unterstand aufsuchen oder nicht. Denn Pferde haben keinen so geregelten Schlaf- und Wachrhythmus wie wir Menschen. Sie legen vielmehr viele kleinere Schlafpausen zwischen ihren vielen kleinen Mahlzeiten ein. In freier Wildbahn wären Pferde ca. 16 h am Tag unterwegs. Und die meiste Zeit wären sie mit Fressen beschäftigt. Da sie nur einen verhältnismäßig kleinen Magen haben, müssen sie oft kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Bei einer reinen Weidehaltung kann dein Pferd seinen idealen Rhythmus aus Schlafen und Essen beibehalten, was Krankheiten vorbeugt und deinen Vierbeiner ausgeglichen sein lässt.

Pferde sind Herdentiere und verbringen neben dem Schlafen und Fressen viel Zeit damit ihre sozialen Kontakte beim Fell knabbern zu stärken. Damit betreiben sie gleichzeitig Fellpflege und halten sozusagen Kaffeeklatsch.
All dies solltest du im Hinterkopf haben, wenn du dich für eine Boxenhaltung entscheidest. Du bist dann dafür verantwortlich, dass dein Pferd ausreichend Bewegung und soziale Kontakte bekommt, damit es nicht krank wird.
Viele hilfreiche Tipps rund um die Haltung von Pferden findest du in unserer Kategorie „Pferdehaltung“
Pferdefutter
Die Menge und Art des Pferdefutters hängt stark von der Haltung und dem Einsatzgebiet des Tieres ab. Ein Turnierpferd braucht anderes Futter als ein reines Weidepferd, eine trächtige Stute mehr Futter als ein alternder Wallach. Doch egal wie viel oder was gefüttert wird, wichtig ist es in möglichst vielen kleinen Portionen zu füttern und immer genügend frisches Wasser zur Verfügung zu stellen. Denn Pferde haben einen verhältnismäßig kleinen Magen und brauchen das frische Wasser für ihre Verdauung. Wassermangel kann zu Obstipation oder schlimmeren führen.

Je nach Anforderung an das Pferd kommt als Nahrungsmittel Saftfutter (Gras, Obst), Raufutter (Heu, Stroh) und Kraftfutter (Hafer, Pellets) zum Einsatz, die durch Vitamine und Mineralien ergänzt werden können. Dabei sollte das Grundfutter (Gras, Heu und ähnliches) den überwiegenden Anteil am Pferdefutter ausmachen. Es sorgt nicht nur für die Versorgung mit Energie liefernden Kohlenhydraten, sondern ist auch ganz allgemein gut für die Verdauung. Schließlich ist es das ursprünglichste aller Nahrungsmittel für ein Pferd, so dass seine gesamtes Verdauungssystem darauf eingestellt ist. Dabei ist zu beachten, dass das Heu weder zu frisch (Kolikgefahr) noch zu alt (durch Staub Gefahr für die Atemwege) sein darf und richtig gelagert werden muss, um der Bildung von Schimmelpilzen vorzubeugen.
Kraftfutter wird im Allgemeinen nur für Pferde mit einer höheren Belastung (Turnier- oder Rennpferde, Arbeitstiere oder trächtige Stuten) eingesetzt. Es sollte nie in zu großen Portionen gegeben werden, da es erst im Pferdemagen aufquillt und sich dein Liebling so schnell überfressen kann, was zu lebensgefährlichen Koliken führen kann.

Übrigens wie auch bei uns Menschen gilt bei Pferden die Regel „Nicht mit vollem Magen ins Wasser“. Damit meine ich, dass du dein Pferd niemals vor dem Reiten füttern solltest. Das kann tödliche Folgen haben!
Du möchtest mehr rund um die Ernährung von Pferden wissen? Dann schau doch mal in diesen Ratgebern nach:
Was ist eigentlich gutes Pferdefutter?
Pferdepflege
Neben der Haltung und Fütterung ist die richtige Pflege eines Pferdes das A und O zu mehr Wohlbefinden. Dabei müssen reine Stallpferde deutlich mehr und intensiver gepflegt werden als reine Weidepferde. Das liegt zum einen daran, dass in einer Herde lebende Pferde sich gegenseitig pflegen und jederzeit die Möglichkeit haben, sich zu wälzen und somit juckende Haustellen zu erreichen.

Bei reinen Stallpferden ersetzt du als Reiter die Pferdekollegen. Die Fellpflege dient dann nicht nur der Vorbereitung auf das Reiten sondern auch als sozialer Kontakt für deinen vierbeinigen Liebling. Neben dem Striegeln und Bürsten vor und nach dem Reiten ist eine gründliche Hufpflege unerlässlich. Nur durch tägliches Auskratzen und Kontrollieren der Hufe sorgst du unangenehmen Hufkrankheiten vor.
Möchtest Du mehr zur richtigen Pferdepflege wissen? Dann schau in unserem Ratgeber „Tipps für die richtige Pferdepflege“.
Der Kauf eines Pferdes
Bevor du dich intensiv mit der Haltung und richtigen Fütterung deines eigenen Pferdes auseinandersetzen musst, steht erst einmal die Frage nach dem Kauf im Vordergrund. Dafür findest du hier einen hilfreichen Ratgeber
Wenn du dich dann für ein Pferd entschieden hast, helfen dir sicherlich diese Ratgeber weiter die perfekt passende Ausstattung zu bekommen:
Pferdeversicherungen
Und dann wäre da noch das Thema der Versicherungen. Diese können alle Eventualitäten abdecken. Wenn du dich fragst, was es eigentlich alles für Versicherungen rund um dein Pferd gibt und welche hilfreich sein können, dann findest du in diesem Ratgeber alle wichtigen Informationen:
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