Gutes Kraftfutter & Müsli für Pferde – das musst du wissen

Getreide gehört für viele Pferdebesitzer bei der Fütterung einfach dazu. Aber woher kommt der Trend zur Getreide- und Kraftfutterfütterung eigentlich und brauchen Pferde wirklich Kraftfutter oder Müsli? 

Hier erfährst du mehr rund um das Thema ‚Getreidefütterung von Pferden‘ und darüber, was gutes Kraftfutter für Pferde ausmacht.

Was ist eigentlich Kraftfutter für Pferde?

Pferdefutter lässt sich in drei Kategorien einteilen: Saftfutter, Raufutter und Kraftfutter.

  • Saftfutter bezeichnet in erster Linie das Gras auf der Weide. Während sich die Urpferde vor mehreren tausend Jahren ausschließlich von mageren Gräsern, Rinden, Moosen und Blättern ernährten, änderte sich mit der Domestizierung der Pferde deren Lebensraum und das Nahrungsangebot. Heutzutage stehen Pferde daher meist auf saftigen Wiesen. Neben Gras gehören auch Karotten und Äpfel  zum Saftfutter. Sie sollten allerdings keine Futtermahlzeit ersetzen, sondern nur ab und an als Leckerli gegeben werden.
  • Raufutter hat den höchsten Stellenwert in der Pferdefütterung. Pferde brauchen Heu und/oder Stroh in ausreichender Menge rund um die Uhr zur Verfügung, da der Magen- und Darmtrakt für eine intakte Verdauung auf eine konstante Nahrungszufuhr angewiesen ist.
  • Kraftfutter bezeichnet Getreidesorte wie Hafer, Gerste, Dinkel und auch Mais. Neben reinem Kraftfutter einer Sorte gibt es auch Getreidemixe, die oft als Müsli bezeichnet werden, wie das Pferdemüsli von LEXA. Alle Getreidesorten bestehen hauptsächlich aus Stärke, die im Dünndarm in Zucker umgewandelt wird und als schnell verfügbare Energie in den Blutkreislauf gelangt. Kraftfutter soll Pferden also die Energie liefern, die über den reinen Erhaltungsbedarf des Pferdes hinausgeht.

Getreide: Liefert schnelle Energie und macht satt

„Den sticht der Hafer!“ – Diesen Spruch hat bestimmt jeder Reiter schon einmal gehört und er hat einen wahren Ursprung. Denn Getreide sorgt für eine schnelle Erhöhung des Blutzuckerspiegels und eine schnelle Energiezufuhr. Durch den schnellen Blutzuckeranstieg sättigt Getreide auch deutlich schneller als Raufutter.

Die Sättigung wird auch durch die Kauintensität von Kraftfutter beeinflusst: Viele Müslis bestehen aus einer Mischung aus Raufutter und Getreide, wodurch der Speichelfluss und die Kautätigkeit angeregt wird. Kraftfutter oder Müsli liefert also schnelle Energie, macht satt und ist durch den Raufaseranteil auch gut für den Verdauungstrakt.

Zwei Berber Jungpferde sind aufmerksam
Bei Freizeitpferden ist eine Rau- und Saftfutterfütterung meist ausreichend.

Welche Pferde brauchen Kraftfutter?

Generell gilt: Dein Pferd braucht dann Kraftfutter, wenn es seinen Energiebedarf nicht mehr allein durch Rau- und Saftfutter decken kann. Welchen Energie- und Nährstoffbedarf dein Pferd hat, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst und hängt von der Nutzung, der Rasse und der Haltung ab.

So hat ein Sportpferd, das fast täglich gearbeitet wird und Höchstleistungen erbringt, einen viel höheren Energiebedarf als ein Freizeitpferd, das nur leicht gearbeitet wird und viel Zeit auf dem Paddock oder der Weide verbringt. So reicht bei Freizeitpferden größtenteils eine Fütterung von Rau- und Saftfutter aus, während bei Sportpferden das Futter mit Getreide angereichert werden sollte, um eine Unterversorgung zu vermeiden.

Allerdings steigt der Energiebedarf eines Pferdes nicht nur durch seine körperlichen Belastungen. So haben beispielsweise auch tragende Stuten, Fohlen oder zu dünne Pferde aus schlechter Haltung einen erhöhten Nährstoffbedarf.

Achtung: Ob du Kraftfutter füttern solltest, hängt auch vom Gesundheitszustand deines Pferdes ab! So sollte beispielsweise bei der Fütterung von stoffwechselkranken Pferden auf Getreide verzichtet werden.

Du siehst also, bei der Wahl des richtigen Futters und der richtigen Fütterung spielen viele Faktoren eine Rolle, die alle mit einbezogen werden sollten, damit dein Pferd gesund bleibt.

Das macht ein gutes Kraftfutter oder Müsli für Pferde aus

Die genaue Zusammensetzung eines Kraftfutters oder Müslis unterscheidet sich in erster Linie durch seinen Energiewert und die Gewichtung der einzelnen Bestandteile, wie Getreide, Öl und Raufutter. Du solltest daher immer die zu deinem Pferd passende Zusammensetzung wählen.

Je nach Zustand und Nutzung deines Pferdes solltest du also ein passendes Kraftfutter

  • für Freizeitpferde
  • für Sportpferde
  • für trächtige Stuten
  • für heranwachsende Fohlen
  • für alte Pferde
  • oder zur Unterstützung der Gesundheit

füttern.

Ein vollwertiges Kraftfutter sollte immer mit essenziellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, wie beispielsweise Selen, Zink und Kupfer, angereichert sein. Wenn du dein Pferd zuckerarm ernähren möchtest, solltest du außerdem darauf achten, dass in dem Kraftfutter kein zugesetzter Zucker in Form von Melasse enthalten ist.

Übrigens: Sowohl ein Müsli als auch Pellets sind vollwertiges Kraftfutter und unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Aussehen.

Wie ist das bei dir?
Fütterst du deinem Pferd ein Kraftfutter oder Müsli?
Wir freuen uns immer über Tipps oder Erfahrungsberichte und über jeden Kommentar. 

 

Bild:

© IgorVetushko – depositphotos.com

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