Pferdesport – nicht nur Spaß sondern auch Verantwortung

Lange Zeit war der Pferdesport in Deutschland als eine Sportart für die Reichen und finanziell besser gestellten Menschen der Gesellschaft angesehen worden. Diese falsche Darstellung hat sich in den letzten Jahren geändert. Reitsportvereine buhlen mit günstigen Angeboten und Mitgliedschaften um junge Menschen, die sich für den Reitsport begeistern lassen.

Pflichten zum Schutz deines Pferdes

Veranstaltungen wie das internationale Pferdesport-Turnier CHIO Aachen befeuern regelmäßig die Begeisterung junger Menschen in Deutschland.
Die Mitgliedschaft in einem Reitsportverein bedeutet allerdings mehr als nur das Reiten des Tieres. Jeder Reiter lernt dort auch viel über die Pflege und artgerechte Haltung von Pferden, die schon lange ihr Image als reine Nutztiere abgelegt haben.

Pferdeschutz ist Staatssache

Deutschland ist eines der wenigen Länder der Erde, in dem der Schutz von Tieren in der Verfassung niedergeschrieben ist. Seit dem Jahr 2002 ist der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz unter Artikel 20a aufgeführt. Demnach dürfen Menschen in der Bundesrepublik Pferde nur zu ihren Zwecken nutzen, wenn sie die Anforderungen des Tierschutzgesetzes befolgen.
Wer sein Pferd liebt, kennt sich natürlich bestens mit der Pferdegesundheit aus. Richtlinien zur Haltung und Förderung der Gesundheit der Tiere hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz publiziert. Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten bieten für neue Freunde des Pferdesports einen guten Überblick darüber, was bei der Haltung und Pflege von Pferden zu beachten ist.

Die artgerechte Haltung

Nicht von Ungefähr galt der Pferdesport lange Zeit als Sportart für reiche Bürger. Die artgerechte Haltung und Pflege der Tiere ist kostenintensiv. Das offenbart sich bereits an den Anforderungen für eine artgerechte Haltung von Pferden. Die Leitlinien des Ministeriums geben vor, wie Pferde zu halten sind.

  • Jedes Tier benötigt einen Witterungsschutz, dass es vor ungünstigen Witterungsbedingungen schützt. Bei Regen, starkem Wind oder niedrigen Temperaturen benötigt ein Pferd einen Ort, an dem es sich zurückziehen kann. Der Witterungsschutz dient ferner auch dem Schutz vor Insekten, die Pferde belästigen.
  • Ein ausreichend großer Auslauf und eine geeignete Einzäunung werden vom Ministerium ebenso vorgeschrieben wie der Boden des natürlichen Auslaufs. Zudem wird vorgeschrieben, wie die Beschaffenheit des Stallbodens auszusehen hat und welcher Einstreu für eine artgerechte Haltung richtig ist.

All diese Vorgaben dienen der Förderung der Gesundheit des Tieres und sind für eine artgerechte Haltung notwendig.

Schutz der Pferdegesundheit

Am liebsten halten sich Pferde an der frischen Luft auf. Laue Sommermonate sind zudem ideal für einen Ausritt oder die Ausübung des Pferdesports. Leider bringt die Wärme aber auch eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere mit: Stechinsekten sind eine wahre Plage für Reiter und Pferd. Mücken, Fliegen und Bremsen können Krankheiten übertragen.
Pferde entwickeln im Laufe ihres Lebens Techniken, sich vor den nervigen Plagegeistern selbst zu schützen. Die Mähne, der Schopf und der Schweif schützen teilweise vor den Insekten. Der Schweif wird wie eine Fliegenklatsche eingesetzt, um die Stechinsekten zu vertreiben. Ein Bad in einer Sandkuhle reinigt das Fell und hilft ebenfalls dabei, Mücken, Bremsen und Fliegen zu vertreiben.
Der natürliche Schutz ist jedoch oftmals nicht ausreichend. Halter und Reiter können den Insektenschutz für Pferde mit geeigneten Mitteln aus dem Fachhandel fördern. Ein wirksamer Schutz stellt etwa ein Insektenschutzgel mit pflanzlichen Wirkstoffen dar, das in das Fell des Pferdes einmassiert wird. So wie bei uns Menschen Anti-Mücken-Spray, bietet das Gel nach dem Auftragen deinem Pferd einen über Stunden anhaltenden Schutz vor den lästigen Plagegeistern.

Weitere Gesundheitsgefahren

Stechinsekten sind nicht die einzige Gefahr für die Gesundheit von Pferden. Auch falsches Futter kann sich negativ auf die Gesundheit des Tieres auswirken – eine falsche Haltung sowieso. Die meisten Pferde werden tagtäglich mit Heu, Stroh oder Gras – allgemein als Raufutter bekannt – versorgt. Dieses Futter sollte jedoch nur die Basis einer artgerechten Ernährung darstellen.
Zusätzlich zum Raufutter ist Kraftfutter für Pferde zu füttern. Naturbelassene Produkte ohne künstliche Zusätze sind hier ideal. Auch Pellets sind häufig im Kraftfutter zu finden. Sie werden unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen hergestellt. Dabei können wichtige Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen. Für eine artgerechte und ausgewogene Fütterung solltest du das beachten.

Nicht ohne Versicherung

Du siehst, die Haltung eines Pferdes ist anspruchsvoll und kostenintensiv. Und das auch schon, wenn dein Pferd gesund und munter ist. Die finanziellen Folgen einer Erkrankung oder eines Unfalls kannst du als Pferdehalter mit einer speziellen Tierschutzversicherung absichern. Die unterschiedlichen Versicherungsunternehmen führen dabei ganz verschiedene Versicherungen für Pferde in ihrem Portfolio.
Elementar ist sicherlich eine Pferdekrankenversicherung, die ähnlich funktioniert wie die Krankenversicherung bei einem Menschen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Versicherungen für Pferde wie etwa die Pferdelebensversicherung, die Pferdetransportversicherung oder die Reiterunfallversicherung. Ob sich der Abschluss einer solchen Versicherung lohnt, muss jeder Halter selber prüfen. Denn nur du weißt, was du zusammen mit deinem vierbeinigen Liebling alles erleben möchtest.

Pferdesport wird immer beliebter

Pferdesport wird immer beliebter und ist mittlerweile für vielen Menschen ein verbreiteter Zeitvertreib. Damit du lange Freude an dem Zusammenleben mit deinem Liebling hast, solltest du dich an den Leitlinien zur Haltung von Pferden orientieren und dich ein wenig vorbereiten. Dann steht vielen schönen Ausritten nichts mehr im Wege.

Bild:

(c) Nadine Haase - Fotolia.com

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