Das Halti ist ein Hilfsmittel für die Hundeerziehung. Es gibt Befürworter und Gegner des Kopfhalters. Einen Überblick über die Vor- und Nachteile sowie die richtige Anwendung des Haltis findest du hier.
Was ist ein Halti für Hunde?
Ein Halti ist ein Kopfhalter für Hunde und wird im Englischen auch „gentle leader“ genannt. Bei dem Begriff „Halti“ handelt es sich dabei um das Produkt eines bestimmten Herstellers (ähnlich wie bei „Tempo“ oder „Zewa“). Dennoch ist diese Bezeichnung unter Hundemenschen vermutlich bekannter als der Begriff „Kopfhalfter“.
Ein Kopfhalfter für Hunde erfüllt die gleiche Funktion wie ein Pferdehalfter. Es soll ein ungleiches Kräfteverhältnis zwischen Mensch und Hund ausgleichen und dafür sorgen, dass der Hund leichter zu führen und zu lenken ist.
Das Kopfhalfter wird, wie der Name schon sagt, am Kopf des Hundes angelegt. Es wird über die Schnauze gezogen und hinten im Nacken geschlossen. Am Nasenriemen befindet sich unter der Schnauze des Hundes ein Ring für die Leine. Durch Zug an der Leine wird der Nasenriemen über der Schnauze des Hundes zusammengezogen.
Wie funktioniert ein Halti beim Hund?
Wie bereits oben erwähnt, soll ein Halti ein ungleiches Kräfteverhältnis zwischen Hundehalter und Hund ausgleichen und die Bewegung des Hundes kontrollierbar machen. Daher kommt es häufig bei schweren, großen oder sehr aufgedrehten Hunden zum Einsatz, die stark an der Leine ziehen.
Die Funktion des Haltis ist durch das Umlegen um den Hundekopf bedingt: Ebenso wie Pferde, können auch Hunde über den Kopf nur einen Buchteil ihrer körperlichen Kraft aufbringen. Während sie also mit Geschirr oder Halsband so richtig ziehen und sich voll hineinlegen können, geht das beim Halti nicht.
Außerdem simuliert das Halti durch das Zuziehen des Nasenriemens mit der Leine einen Schnauzgriff beim Hund. Diesen nutzen beispielsweise Mutterhündinnen, um ihre Welpen für unerwünschtes Verhalten zu reglementieren.
Wie muss ein Halti sitzen?
Der Nasenriemen des Kopfhalfters, der einmal rund um das Maul des Hundes geht, sollte sehr locker sitzen. Das heißt, dass der Hund auch mit Kopfhalfter hecheln und trinken oder auch gefüttert werden kann.
Ist ein Halti sinnvoll?
Ja, ein Halti kann kurzfristig ein sinnvolles Hilfsmittel sein, wenn ein sehr leichter oder kleiner Hundehalter einen großen, kräftigen Hund führt und es Probleme mit der Leinenführigkeit oder andere Probleme auf dem Spaziergang gibt.
Allerdings sollte es immer nur kurzfristig und mit Unterstützung eines Hundetrainers genutzt werden! Ein Halti darf keine Dauerlösung sein, da es bei falscher Anwendung schwere Verletzungen beim Hund verursachen kann!
Die richtige Anwendung eines Haltis
Ein Halti wird mit einer Doppelführleine genutzt. Das eine Ende der Leine wird dann in den angebrachten Ring unter der Schnauze des Hundes eingehakt. Das andere Ende der Leine wird in das Halsband oder Geschirr eingeklinkt.
Bei richtiger Anwendung hilft dir das Halti dabei, die Blickrichtung deines Hundes zu beeinflussen. Dadurch, dass der Führpunkt beim Halti unterhalb der Hundeschnauze liegt, kannst du den Kopf des Hundes durch einen Impuls an der am Halti eingehängten Leine drehen.
Wenn ein Reiz auf euch zukommt, auf den dein Hund reagiert, hast du also die Möglichkeit, einen Richtungswechsel einzuleiten oder den Blick deines Hundes umzuleiten.
Die richtige Nutzung eines Haltis solltest du dir allerdings unbedingt von einem Hundetrainer zeigen lassen! Eine genaue Anleitung und richtiges Training sind hier enorm wichtig!
Achtung, Verletzungsgefahr!
Wird das Halit falsch genutzt, drohen für deinen Hund gesundheitliche Gefahren im Training, da es zu verschiedenen Schäden am Hundekörper führen kann.
Ein großer Fehler bei der Nutzung eines Haltis ist es, die Leine nur in das Halti einzuhängen und nicht noch zusätzlich in das Halsband oder Geschirr. Wenn du deinen Hund nur am Halti führst, kann eine dauerhafte Spannung auf dieser Leine bzw. auf dem Halti zu einer Schieflage des Hundekopfes führen. Dadurch können fiese Verspannungen und Schäden an den Gelenken und am gesamten Bewegungsapparat des Hundes entstehen!
Wenn dein Hund dann vielleicht noch in die Leine springt oder du an der Leine ruckst, können durch diese ruckartigen Bewegungen schlimme Verletzungen an der Halswirbelsäule des Hundes verursacht werden! Im schlimmsten Fall kann sich dein Hund sogar das Genick brechen!
Achtung: Wird eine lange Leine an das Halti eingehängt, erhöhen sich die Kräfte, die wirken, wenn dein Hund am Kopf herumgerissen wird. Daher ist es absolut tabu, eine Flexileine oder eine Schleppleine mit Halti zu benutzen!
Ratgeber rund um die Leinenführigkeit und passende Ausstattung gibt’s hier:
Sind Haltis für Hunde verboten?
Nein, Haltis mit Stopp sind nicht verboten.
Das Benutzen von Zughalsbändern und Kopfhalftern ohne Stopp, von Stachelhalsbändern, oder sogenannte Lendenleinen ist hingegen verboten und gegen das Tierschutzgesetz!
Fazit
Wenn man das Halti richtig verwendet, kann es eine wertvolle Hilfe sein und bietet im Training auch Vorteile. Allerdings solltest du es nur als kurzfristiges Hilfsmittel verwenden und nicht als Dauerlösung ansehen.
Denn bei falscher Anwendung drohen deinem Hund schwere gesundheitliche Schäden. Du solltest ein Halti daher immer nur mit einem Trainer und unter Anleitung nutzen!
Wichtig ist, dass du mit einem Trainer dir Ursache für das Problem deines Hundes findest. Und dass du und dein Hund lernt, auch ohne Halti durch schwierige Situationen zu kommen. Dein Hund sollte lernen, sich auch ohne Halti von einem Reiz abzuwenden und zu dir zu schauen.
Mit Geduld und gutem Training wirst du brenzlige Situationen langfristig auch ohne Halti schaffen.
Hast du schon mal von einem Halti gehört oder eines benutzt?
Wusstest du, welche Gefahren deinem Hund dabei drohen?
Wir freuen uns immer über Erfahrungsberichte, Fragen und über jeden Kommentar.