Mit der Überlegung, dir ein eigenes Pferd anzuschaffen, kommst du nicht umhin, dich auch mit den verschiedenen Haltungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Das neue Zuhause sollte artgerecht sein, Kontakt zu Artgenossen ermöglichen und der Alltag der natürlichen Lebensweise möglichst nahe kommen; du möchtest ja, dass es deinem Liebling gut geht. Dabei hilft dir dieser Ratgeber.
Pferde sind Herdentiere
Für eine artgerechte Pferdehaltung musst du ein paar wichtige Punkte beachten. Pferde sind Herdentiere und somit soziale Wesen, auch ein Mensch kann den Kontakt zu Artgenossen nicht ersetzen. Zudem bewegen sich Pferde in freier Natur auf der Suche nach Futter und Wasserstellen ungefähr 16 Stunden am Tag. Die Möglichkeit, sich selbstständig zu bewegen ist für eine artgerechte Haltung also essentiell. Daneben spielen aber auch noch anderen Faktoren eine wichtige Rolle: Sonnenlicht und frische Luft sorgen für ein ausgeglichenes und gesundes Pferd. Gerade wenn das Pferd hauptsächlich in einem geschlossenen Raum gehalten wird, müssen diese Faktoren besonders berücksichtigt werden, um einem staubigen oder feuchten Stall vorzubeugen.

Arten der Pferdehaltung
Die gängigen Arten der Pferdehaltung sind Weidehaltung, Offenstallhaltung und Boxenhaltung. Jede hat hierbei ihre eigenen Vor- und Nachteile:
Weidehaltung
Weidehaltung, oder auch Robusthaltung, ist eine der natürlichsten Haltungsmöglichkeiten für das Pferd. Dein Vierbeiner lebt hier mit Artgenossen das ganze Jahr über auf einer freien Fläche, hat durchgehend die Möglichkeit sich frei zu bewegen, zu grasen und sich mit anderen Pferden zu beschäftigen. Im Winter muss ein Unterschlupf für die Pferde zur Verfügung stehen. Nicht alle Pferde sind gleichermaßen an unsere Klimabedingungen angepasst, wodurch du deinem Pferd im Winter gegebenenfalls eine wärmende Decke zur Verfügung stellen musst.
Offenstallhaltung
Auch bei der Offenstallhaltung leben mehrere Pferde ganzjährig gemeinsam auf einer Weide oder einem Paddock. Diese Form der Pferdehaltung beinhaltet aber einen Stall, den die Pferde von sich aus aufsuchen können und der sie vor Wind und Wetter schützt. Wie auch bei der Weidehaltung ist es schwer, das Fressverhalten der einzelnen Tiere zu beurteilen. Gerade bei Pferden, die dazu neigen zu viel zu essen, ist es wichtig dies kontrollieren zu können. Bei gewissen Krankheiten brauchen Pferde Spezialfutter, dies zu verfüttern ist bei einer Offenstallhaltung etwas komplizierter. Auch kann dir ein Überblick über das Fressverhalten deines Pferdes dabei helfen, mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Boxenhaltung
Boxenhaltung hat vor allem für den Menschen Vorteile: Das Pferd ist immer erreichbar und seine Fress- und Verhaltensweisen leicht zu beobachten. Zudem ist die Verletzungsgefahr geringer, ein Grund, weshalb gerade Sportpferde oft in Boxen gehalten werden. Diesen Vorteilen stehen aber auch große Nachteile entgegen: Das Pferd kann sich nicht selbstständig bewegen, der soziale Kontakt zu Artgenossen ist stark eingeschränkt und es kann seinen natürlichen Instinkten nicht folgen. Da dies keinesfalls ideal ist und unter Umständen zu Langeweile und Fehlverhalten führen kann, solltest du dir gut überlegen, ob du dich für Boxenhaltung entscheidest. Wenn dir diese Haltungsform aber dennoch am besten erscheint oder du vielleicht keine andere Möglichkeit hast, ist es wichtig, dass du deinem Vierbeiner soziale Kontakte und Freigang ermöglichst. Das heißt, dass einige Stunden am Tag auf einer Weide oder einem Paddock mit anderen Pferden auf jeden Fall gegeben sein sollten.

Der Aktivstall
Ein eher neues Modell ist der Aktivstall, auch Bewegungsstall genannt. Diese Art der Pferdehaltung ähnelt der Offenstallhaltung, auch hier leben mehrere Pferde auf einer eingezäunten Fläche in einer Gemeinschaft. Jedoch soll der Aktivstall durch seine Struktur die Bewegung der Pferde anregen. Die verschiedenen Futterstellen, Tränken und Liegeflächen sind möglichst weit voneinander entfernt, wodurch das Pferd sich zwangsläufig mehr bewegt und die Haltungsform dem Leben in freier Wildbahn angeglichen werden soll. Das Fressverhalten wird durch einen Chip automatisch überprüft, wie auf Pferdeflüsterei.de beschrieben wird.
Da Pferde in der Regel nicht im eigenen Garten gehalten, sondern in einem Reitstall untergestellt werden, gilt es, sich gut zu informieren: Nicht nur sollte für genügend Auslauf und soziale Kontakte gesorgt werden, auch gut ausgebildetes Personal und gut abgestimmte Pferdegruppen machen eine ideale Haltung aus.

Fazit zur richtigen Pferdehaltung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich eine artgerechte Haltung immer an der natürlichen Lebensweise des Tieres und seinen Bedürfnissen orientiert. Es ist also wichtig, dass das Herden- und Fluchttier Pferd sich frei bewegen und Kontakt zu Artgenossen haben kann. Eine gute Haltung trägt dazu bei, dass das Pferd ausgeglichen und zufrieden ist. Und auf einem glücklichen Pferd reitet es sich gleich viel besser.
Und wie hältst du dein Pferd?
Welche Erfahrungen hast du Pferdehaltung gemacht?
Wir freuen uns über jeden Kommentar.
Danke für diese Tipps zur richtigen Pferdehaltung. Meine Schwester würde gerne ein eigenes Pferd kaufen und fragt sich, welche Stalleinrichtung sie dazu braucht. Ich werde ihr raten, auf einen Paddock zu setzen, in dem mehrere Pferde das ganze Jahr über zusammen stehen. Da ihr Pferd nicht dazu neigt, zu viel zu fressen, spricht nichts gegen die Offenstallhaltung.