Borreliose beim Hund – Symptome erkennen und behandeln

Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie kann sowohl für Hunde als auch für Menschen gefährlich werden. Hier kannst du nachlesen, wie du eine Borreliose bei deinem Hund erkennst, wie sie behandelt wird und wie du dich und deinen Hund vor Zecken schützt.

Was ist Borreliose und wie infizieren sich Hunde damit?

Eine Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit und wird durch sogenannte Borrelien verursacht. Das sind Bakterien, die von Zecken übertragen werden.

Überträger der Borreliose ist häufig der Gemeine Holzbock, eine spezielle Zeckenart.

Nach einem Zeckenbiss gelangen die Erreger in das Blut des Hundes, breiten sich von dort im Körper aus und vermehren sich. Dabei befallen die Bakterien vor allem die Gelenke und in selteneren Fällen auch Organe des Hundes.

Die Borreliose wird auch oft als Lyme-Borreliose bezeichnet, da sie im amerikanischen Ort Lyme das erste Mal entdeckt wurde.

Ausbreitung erfolgt nicht immer sofort

Die Erreger verbreiten sich übrigens nicht immer sofort im Hundekörper. In manchen Fällen verbleiben sie nach dem Zeckenbefall auch erst einmal in der Haut des Hundes.

Sie können sich allerdings zu einem späteren Zeitpunkt erneut vermehren, zum Beispiel wenn der Hund starken Stress hat oder anderweitig erkrankt.

Symptome: So erkennst du eine Borreliose beim Hund

Bei Menschen ist die sogenannte Wanderröte (eine Rötung rund um die Einstichstelle) ein typisches Erkennungsmerkmal der Borreliose. Diese tritt beim Hund aber nicht auf.

Symptome einer Borreliose sind beim Hund nicht einfach zu erkennen, da sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln und meist erst 2 bis 5 Monate nach der Infektion auftreten.

Wenn dein Hund einige Zeit nach einem Zeckenbefall diese Symptome zeigt, solltest du daher auf jeden Fall an eine Erkrankung mit Borreliose denken.

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit, Schlappheit, Apathie
  • geschwollene Gelenke
  • Lahmheit
  • Entzündungen in den Gelenken / Polyarthritis
  • geschwollene Lymphknoten oder Knötchen unter der Haut
  • Nierenentzündung.

Solltest du den Verdacht haben, dass dein Hund Anzeichen einer Borreliose zeigt, solltest du schnell deinen Tierarzt aufsuchen. Denn je schneller dein Hund behandeln wird, umso eher lasen sich ein schlechter Verlauf und Spätfolgen wie Nierenentzündungen oder Gelenkerkrankungen reduzieren.

In Wald und Wiese lauern besonders viele Zecken.

Borreliose beim Hund behandeln

Die Diagnose beim Tierarzt erfolgt durch einen Bluttest. Hierbei wird festgestellt, ob sich im Blut Antikörper gegen Borrelien befinden. Ist dies der Fall, liegt eine Borreliose vor. Auch durch eine Untersuchung von Gelenkflüssigkeit oder der Haut können die Krankheitserreger nachgewiesen werden.

Die Behandlung der Borreliose erfolgt über eine Therapie mit einem Antibiotikum wie Doxycyclin oder Amoxicillin. Das Antibiotikum muss dann über mindestens 4 Wochen konstant verabreicht werden, da auch die Bakterien erreicht werden müssen, die sich in der Haut eingekapselt haben.

Wird die Antibiotikum-Gabe zu frühzeitig unterbrochen, besteht das Risiko, dass sich die übrig gebliebenen Borrelien weiter vermehren.

Gleichzeitig können dem Hund Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente verabreicht werden, um die bestehenden Symptome zu lindern.

Frühes Handeln ist wichtig

Wenn die Borreliose früh erkannt und behandelt wird, sind die Chancen auf eine Heilung recht gut. Liegt bereits eine Nierenentzündung vor, wird die Behandlung langwieriger und die Prognose ist nicht mehr ganz so gut.

Doch auch wenn eine frühzeitige Behandlung gut hilft, kann sich die Borreliose zu einer chronischen Krankheit entwickeln. In diesem Fall sollte die Behandlung entsprechend verlängert oder in bestimmten Abständen wiederholt werden.

Wichtige Prophylaxe: Den Hund vor Zecken schützen

Um eine Borreliose zu verhindern und deinem Hund die Parasiten vom Hals zu halten, ist ein guter Zeckenschutz besonders wichtig.

Gerade im Frühling und Sommer bei höheren Temperaturen ist ein Hund nach dem Spaziergang sonst schnell mit Zecken übersät und es besteht ein recht großes Risiko einer Infektion.

Ein wirksamer Schutz gegen eine Übertragung der Borreliose und anderen Krankheiten, die von Zecken verursacht werden, sind verschiedene Zeckenmittel.

Zur Vorbeugung können zum Beispiel spezielle Spot-on Präparate genutzt werden, die auf die Haut aufgetragen werden. Auch Zeckenhalsbänder für Hunde sind eine gute Option.

Außerdem solltest du deinen Hund nach jedem Spaziergang gut nach Zecken absuchen. Solltest du eine Zecke finden, kannst du diese mit einem Zeckenhaken oder einer Zeckenzange entfernen. Lass dir das am besten einmal von deinem Tierarzt zeigen.

Hier findest du mehr Infos rund um Zeckenhalsbänder für Hunde:

Impfen kann helfen

Für Hunde gibt es außerdem eine Impfung gegen Borreliose. Diese wirkt gegen bestimmte Unterarten der Borrelien. Die Ständige Impfkommission für Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt die Impfung vor allem für Hunde, die sich viel im Freien und im Wald aufhalten.

Allerdings bietet auch diese Impfung keinen hundertprozentigen Schutz, daher solltest du trotzdem ein Zeckenmittel nutzen und deinen Hund immer nach Zecken absuchen.

Wenn du bereits einen älteren Hund hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er bereits Kontakt zu Borrelien hatte und eventuell Antikörper gebildet hat. Hier ist es sinnvoll, einen Schnelltest beim Tierarzt zu machen, bevor die Impfung erfolgt.

Ist Borreliose ansteckend?

Nein. Ein Hund mit Borreliose kann damit keine Menschen oder andere Tiere anstecken. Bringt der Hund allerdings die Zecke mit Borreliose-Erreger mit nach Hause, besteht ein Infektionsrisiko für Menschen und andere Tiere im gleichen Haushalt. 

Fazit

Die Borreliose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die sowohl Mensch als auch Tier betreffen kann. Um eine Ansteckung zu vermeiden, ist der Schutz vor Zecken durch geeignete Mittel extrem wichtig.

Wird die Infektion frühzeitig erkannt, lässt sie sich außerdem recht gut behandeln.



Wie schützt du deinen Hund vor Zecken?
Hatte dein Hund schon mal eine Borreliose und wie bist du damit umgegangen?
Wir freuen uns immer über Erfahrungsberichte, Fragen und über jeden Kommentar.

Bild:

© Flydragonfly -depositphotos.com
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