Exmoor-Pony


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Das wohlproportionierte, kräftige und kompakte Exmoor-Pony ist ein halbwild lebendes Pferd. Und das macht auch seinen Charakter und sein Wesen aus. Die Ponys sind etwas eigenwillig und nicht selten stur. Grundsätzlich verfügen sie aber über ein freundliches Wesen. Menschen gegenüber sind Exmoor-Ponys aufmerksam. Die zähen und ausdauernden Ponys zeigen sich meist besonnen und sind eher ruhig. Das bedeutet aber nicht, dass die kleinen Wilden kein Temperament haben. Bei der Arbeit zeigt sich das Exmoor-Pony lernwillig. Die intelligenten Pferde arbeiten gern mit dem Menschen zusammen. Dabei sind sie nervenstark und aufgeschlossen.

Typisch für die Ponys mit dem Wildpferd-Feeling ist das „Mehl-Maul“. Dabei ist der Bereich um das Pferdemaul deutlich heller als die übrige Fellfarbe. Markant sind auch die hellen Augenumrandungen.

Exmoor-Ponys verfügen über sehr weiche und fließende Bewegungen. Besonders im unebenen Gelände sind sie trittsicher und können lange Strecken kräfteschonend bewältigen. Die Gänge sind korrekt und frei. Übertrieben hohe Aktionen zeigt die Bewegung nicht.

Aufgrund ihrer Stärke sind Exmoor-Ponys nicht nur für Kinder geeignet. Sie tragen auch Erwachsene mühelos über weite Strecken.

Exmoor-Ponys weisen noch eine Besonderheit auf: Sie werden in der Landschaftspflege eingesetzt und beweiden bevorzugt Biotope und Naturflächen.

Bilder von Exmoor-Pony

 

Geschichte der Exmoor-Ponys

Ursprünglich stammt das Exmoor-Pony aus dem Südwesten Englands, aus dem Exmoor, das den Pferden auch ihren Namen gegeben hat. Das Gebiet südlich von Bristol Channel ist heute ein großer Nationalpark, dessen Charakter von hügligen Landschaften, die für die Landwirtschaft nicht nutzbar sind, gekennzeichnet ist. Die Geschichte der halbwilden Pferde geht bis ins Pleistozän zurück. Wahrscheinlich stammen die Exmoor-Ponys vom Waldtarpan ab. Auf jeden Fall sind die Exmoor-Ponys die älteste Pferderasse Englands.

Vermutlich existierten in den Hügeln der Region schon viele Jahrtausende Wildpferde, die dem Exmoor-Pony nicht unähnlich sind. In der kargen Region entwickelten sich die Ponys lange Zeit ohne den Eingriff von Menschenhand.

Im Gegensatz zu vielen verwilderten Rassen zählen Exmoor-Ponys bis heute zu den Nachfahren der Wildpferde, die zur Eiszeit lebten. Geprägt wurde die Ponyrasse von der rauen Moorlandschaft. Das Futterangebot ist in der Region rar und die Witterungsverhältnisse nasskalt. Es entwickelte sich eine sehr robuste Pferderasse.

Erstmalig erwähnt wurde das Exmoor-Pony im Domesday Book, einem Grundkataster-Buch, im Jahre 1086. Über die Jahrhunderte war das Exmoor-Pony mehr als einmal in seiner Existenz bedroht.

Im 19. Jahrhundert kaufte der Industriemagnat John Knight das königliche Waldgebiet Exmoor. Er wollte das Exmoor-Pony durch die Einkreuzung von Englischem Vollblut im Typ verändern. Diese Zuchtbestrebungen waren aber nicht von Erfolg gekrönt, da die daraus resultierenden Pferde nicht mit den regionalen Bedingungen zurechtkamen.

Im Jahr 1921 gründete sich die Exmoor-Pony-Society. Die Gesellschaft möchte verhindern, dass das Exmoor-Pony der Zucht zum Opfer fällt und legte ein Zuchtbuch an, in dem Ponys registriert wurden. Die Exmoor-Pony- Society machte es sich zur Aufgabe, die Pferde in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten und nicht durch Zucht an verschiedene Trends anzupassen. Um 1930 nahm der Bestand zu, da die kleinen Ponys als Reitpferd für Kinder beliebt wurden.

Stark zurück ging der Bestand während des Zweiten Weltkrieges. Gerade mal 50 Pferde, darunter sechs Hengste, überlebten. Dafür war vor allem die Knappheit an Fleisch während des Krieges verantwortlich.

Heute gibt es etwa 1.000 Exmoor-Ponys. Einige Herden leben immer noch halbwild. Allein in Exmoor sind zwölf halbwilde Herden mit etwa 150 Tieren zu finden. Das größte Nachzuchtgebiet für Exmoor-Ponys liegt in Deutschland. Seit Beginn der 90er Jahre ist die Rasse hier beliebt und begehrt. Derzeit gibt es etwa 300 Tiere in Deutschland. Auch deutsche Züchter lassen jedes Jahr Fohlen im Zuchtbuch der Exmoor-Pony-Society eintragen. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es in Deutschland die Deutsche-Exmoor-Pony-Gesellschaft als Tochtergesellschaft der englischen Society, welche für die Einhaltung der Zuchtbestimmungen sorgt.

Übrigens ist Rainer Willmann, Evolutionsbiologe an der Uni Göttingen, ein großer Liebhaber der Pferde. Er erforscht die Pferderasse und ist der Meinung, dass die Pferde den europäischen Urpferden zum Verwechseln ähnlich sehen. Sie gleichen den Pferden von Höhlenmalereien.

 

Interessantes und Wissenswertes

Die kleinen, zähen Ponys haben eine lange, aber vor allem regionale Geschichte. Nur wenige Details sind über die Ponys bekannt. Viele Informationen stammen vor allem aus den letzten Jahren. Inzwischen ist aber immer mehr über die Exmoor-Ponys zu hören. Auch einige wenige Züchter aus Deutschland haben sich den Halbwilden verschrieben.

Literaturtipps

Exmoor-Ponys sind vor allem in ihrem Zuchtgebiet im Südwesten Englands bekannt. Die Literatur zu der wilden Pferderasse beschränkt sich deshalb vorrangig auf Bücher in englischer Sprache. Hier kommen unsere Tipps:

Letzte Aktualisierung am 29.03.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 

Züchterverzeichnis der Exmoor-Pony

In Deutschland läuft die Zucht von Exmoor-Ponys etwas anders als bei anderen Pferden. Ponys, die nicht bei der EPS in England registriert sind, können zwar ebenso reinrassig sein, werden aber nicht als Exmoor-Pony anerkannt und sind lediglich als Pony registriert. Reinrassige und anerkannte Exmoor-Ponys werden vor allem von Privatleuten und Parks gezüchtet.

Bei der Suche nach einem richtigen Exmoor-Pony kann dich auch der Exmoor-Pony Deutschland e.V. und die Deutsche Exmoor-Pony-Gesellschaft e.V. unterstützen. Außerdem gibt es noch einige Züchter, die keinen Internetauftritt haben.

Exmoor-Pony in Film und Fernsehen

Exmoor-Ponys sind in einigen Dokumentarfilmen zu sehen. So erzählt „Der wilde Hengst von Porlock Hill“ die Geschichte einer Herde Exmoor-Ponys. Der Tierfilmer Marc Lubetzki begleitete die Herde und deren Leit-Hengst und filmt dabei das Verhalten in der weitläufigen Heidelandschaft. Marc Lubetzki ist für seine Pferdefilme bekannt. Er drehte auch über zahlreiche andere wild lebende Pferderassen.

Sehr spannend ist auch der Film „Das Geheimnis des Exmoors“, der über die Urpferde in England berichtet.

Exmoor-Ponys werden in Deutschland und anderen Ländern oft für die Landschaftspflege eingesetzt. So wird zum Beispiel das Naturschutzgebiet „Zum Kalkfeld“ in Lindlar in Nordrhein-Westfalen von drei Exmoor-Ponys gepflegt. Die Ponys sorgen dafür, dass der Lebensraum für seltene Amphibien erhalten bleibt. Und auch im Naturpark Unteres Odertal, dem einzigen Auen-Nationalpark in Deutschland, pflegen Exmoor-Ponys das grenzüberschreitende Großschutzgebiet.

Das älteste Pony laut dem Guinessbuch der Rekorde war übrigens ein Exmoor-Pony. „Sugar Puff“ hat es auf stolze 56 Jahre gebrachte. Er musste 2007 wegen einem Kreislaufkollaps eingeschläfert werden. Seine Besitzerin, Mrs. Botting, erzählte, dass das Pony schon 29 Jahre alt war, als sie es kaufte. Den Weihnachtsabend durfte Sugar Puff jedes Jahr im Kreis der Familie im Haus verbringen.

 

Hinweise zur Haltung von Exmoor-Ponys

Jedes Pferd ist einzigartig, egal, welcher Rasse es angehört. Und egal wie lang oder kurz der Stammbaum ist, hat jedes Pferd ähnliche Bedürfnisse, wie die nach Nahrung, Bewegung und Sozialkontakten. Die gilt es zu befriedigen, um ein glückliches Pferdeleben zu ermöglichen. Doch je nachdem für welche Aufgabe die Pferderasse anfangs gezüchtet worden ist, gibt es doch viele verschiedene Charaktereigenschaften: manche sind als Sportpferde gezüchtet und brauchen mehr Bewegung als andere und manche sind eher geruhsame Arbeitstiere.

Denk nur daran, dass die Einteilung in Kaltblüter, Warmblüter und Vollblüter vor allem nach dem Temperament getroffen wird. Es kommt also auch bei unseren Pferden immer auf das einzelne Lebewesen an. Denn nicht alle Shire Horse sind nervenstarke Riesen und nicht jeder Araber ist ein ausdauernder Renner.

Wenn du noch ganz am Anfang stehst, dann solltest du diesen Ratgeber lesen:

 

Wenn du dich dann für ein Pferd entschieden hast, helfen dir sicherlich diese Ratgeber zur Pferdehaltung und Ausstattung weiter und beantwortet deine Fragen:

Pflege und Ernährung

Egal ob du einen großen Kaltblüter oder ein kleines Pony dein Eigen nennst: Jedes Pferd braucht eine gewisse Pflege, um gesund zu bleiben. Insbesondere die Hufe bedürfen deiner besonderen Aufmerksamkeit. Was du beachten solltest, kannst du hier in den Tipps zur richtigen Pferdepflege nachlesen.

Außerdem stärkst du auch mit einer regelmäßigen Fellpflege deine Bindung zu deinem Vierbeiner. Schließlich ist das gegenseitige Beknabbern des Fells eine oft gesehene soziale Interaktion zwischen Pferden.

Neben der Fell- und Hufpflege ist auch die artgerechte und ausgewogene Ernährung wichtig für ein kraftvolles Immunsystem und ein langes und zufriedenes Pferdeleben. In unseren Ernährungsratgebern findest du hilfreiche Tipps:

 

Pferdeversicherungen

Bei Hund, Katze, Maus mag der eine oder andere Besitzer sich noch Gedanken über den Sinn und Unsinn einer Krankenversicherung machen. Schließlich sagt man Katzen nach, sie hätten neun Leben und würden immer auf ihre Füße fallen. Und die Kosten für den Tierarztbesuch mit einem Meerschweinchen mögen in einem erschwinglichen Rahmen bleiben. Doch schon bei einer Hundehaftpflicht sieht die Sache anders aus. Und erst recht, wenn es um ein großes Tier wie ein Pferd geht.

Solltest du dir also Gedanken über eine Pferdekrankenversicherung oder eine OP-Versicherung für deinen Vierbeiner machen oder dich fragen, was es eigentlich alles für Versicherungen rund um dein Pferd gibt, dann findest du in diesem Ratgeber hilfreiche Informationen und weiterführende Links zu all unseren Pferdeversicherungsratgebern:

 

Und wie ist das bei Dir?

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Wir freuen uns immer über jeden Kommentar!

 

Quellen und weiterführende Links:

Bild:

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