Wenn du an Ponys denkst, kommen dir bestimmt Worte wie „klein“, „niedlich“ und „ kuschelig“ in den Sinn, doch hinter den kleinen Kraftpaketen steckt noch viel mehr, als nur ihr niedliches Aussehen. Was Ponys ausmacht und was eigentlich ein Urpony ist, erfährst du im folgenden Text.
[toc]Dies ist der 4. und letzte Teil unserer Serie zu den unterschiedlichen Pferde Gattungen. Interessierst du dich auch für andere „Pferderassen“, dann klick dich doch durch unsere Serie.
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- Teil 1 – Kaltblüter – die sanften Riesen.
- Teil 2 – Vollblüter – Die temperamentvollen Athleten
- Teil 3 – Warmblüter – die vielseitigen Gefährten
Was Ponys ausmacht und was eigentlich ein Urpony ist, erfährst du im folgenden Text.
Temperament und Aussehen
Das wichtigste Merkmal, was Ponys und Kleinpferde ausmacht, ist wohl ihre Größe. Deutlich kleiner als die Großpferdrassen ist das Stockmaß der Ponys genau festgelegt. Denn als Pony darf man ein Pferd nur bezeichnen, wenn sein Stockmaß unter 148 cm liegt. Sollte das Pony beschlagen sein, also Hufeisen tragen, darf sein Stockmaß auch 149 cm betragen.

Wer mit seinem Pony großes plant und an Turnieren teilnehmen möchte, muss sich die Größe des Vierbeiners bescheinigen lassen. Denn auch unter den Ponys gibt es noch Größenunterschiede, die von der International Federation of Equestrian Sports (FEI) fest bestimmt wurden.
Denn Ponys werden in K-Ponys, M-Ponys und G-Ponys unterteilt:
- K-Ponys: bis 127 cm Stockmaß
- M-Ponys: 128 bis 137 cm Stockmaß
- G-Ponys: 138 bis 148 cm Stockmaß (149 cm mit Eisen)
Doch unterscheiden sich Ponys nicht nur durch ihren Stockmaß von ihren größeren Verwandten, auch ihr Körperbau weist in der Regel deutliche Unterschiede auf: Viele Ponyrassen haben einen deutlich kompakteren Körperbau. Die Beine und der Hals sind kürzer und der Kopf ist kleiner als bei einem Großpferd. Zudem sind der Schweif und die Mähne deutlich dicker. Auf die kräftigen Beine folgen kleine, aber harte Hufe, mit denen die Ponys auch auf unebenem Gelände bestens zurechtkommen. Das Erscheinungsbild der Ponys erinnert auch deutlich eher an ihre wilden Vorfahren, als der Körper der Großpferde.
Trotz ihrer geringen Größe gelten Ponys als außerordentlich stark. Das Shetland-Pony gilt im Vergleich zu seiner Größe als das stärkste Pferd der Welt und größere Ponys, wie Haflinger und Fjordpferde, können auch schwere Erwachsene ohne weiteres tragen.

Ponys sind zudem robust und widerstandsfähig. Dabei haben sie ein äußerst freundliches, gutmütiges und ausgeglichenes Wesen, was die kleinen Dickköpfe aber nicht davon abhält, ihren eigenen Willen durchsetzen zu wollen. Denn Ponys können auch ganz schön stur sein. Ist ein Pony aber gut ausgebildet, eignet es sich auch bestens für junge Reitanfänger, denn im Allgemeinen sind Ponys sehr rücksichtsvolle, anhängliche und liebenswürdige Zeitgenossen.
Kleinpferde und die kleinste Pferderasse der Welt
Auch die kleinste Pferderasse der Welt ist selbstverständlich ein Pony: Das Falabella-Pony. Das Stockmaß eines Falabella kann bis zu 86 cm betragen. Das kleinste Falabella, was je gemessen wurde, erreichte eine Widerristhöhe von gerade mal 30,4 cm. Doch man sollte sich von der Größte nicht täuschen lassen: Falabellas haben dieselben Bedürfnisse wie andere Pferde. Sie brauchen Artgenossen und viel Freilauf, um sich wohl zu fühlen.
Die Bezeichnung „Kleinpferd“ wurde früher für Pferde mit einem Stockmaß zwischen 130 und 148 cm verwendet und überbrückte die Pferdegruppe zwischen Ponys und Großpferden. Inzwischen gelten aber alle Pferde bis 148 cm Stockmaß als Pony. Der Begriff „Kleinpferd“ wird aber dennoch oft verwendet. Gerade filigranere Ponys werden oft als Kleinpferd bezeichnet und in der Versicherungsbranche wird das „Kleinpferd“ als Synonym für Ponys verwendet.
Geschichte und Herkunft
Die meisten Ponyrassen, die wir heute kennen stammen vom so genannten Urpony ab. Das Urpony lebte schon zu Beginn der Eiszeit im Norden Amerikas und war ein robustes Pony mit einem kompakten Körperbau. Es erreichte ein Stockmaß von ca. 1,20 m und hatte eine bräunliche Fellfärbung. Heute erinnert noch das Exmoor-Pony daran, wie die Urahnen der Ponys ausgesehen haben. Urponys waren intelligente und friedvolle Herdentiere, die sich an die harten Bedingungen der damaligen Zeit bestens angepasst haben. Später verbreitete sich das Urpony und wurde von den Menschen domestiziert. Wann genau die gezielte Zucht von Ponys anfing, ist nicht bekannt und von Rasse zu Rasse auch sehr verschieden.

Erstmals nach Deutschland kamen Ponys Anfang des 20. Jahrhundert. Aus Osteuropa importiert, fanden sie hier schnell anklang. Die erste Shetlandponyzucht in Deutschland begann ca. um 1930.
1965 stieg die Nachfrage nach Reitponys rapide an. Innerhalb kürzester Zeit wollten immer mehr pferdebegeisterte Kinder das Reiten auf Ponys lernen und das Pony als Freizeitbegleiter hatte sein Weg in die Herzen der Menschen gefunden. Aus diesem Anstieg der Nachfrage bauten sich viele Reitponyzuchten innerhalb kürzester Zeit auf.
Die Aufgaben der Ponys
Durch die geringe Größe sind Ponys die perfekten Anfängerpferde für junge Reiter. Bei Kindern sind die zotteligen Kleinpferde sehr beliebt und so manche Reitkarriere hat auf einem Pony seinen Anfang gefunden. Doch neben Kindern gibt es auch viele Erwachsene, die eine Begeisterung für Ponys entwickelt haben. Gerade die Miniaturpferde, also sehr kleine Ponys wie das Falabella, haben einige Liebhaber, die sie züchten und auf Shows präsentieren.

Durch ihre Kraft und ihr robustes und unkompliziertes Wesen waren Ponys auch in der Landwirtschaft sehr beliebt. Durch die Industrialisierung verschwand das Pony aber, wie auch seine großen Artgenossen, zu großen Teilen aus der Landwirtschaft.
Ponys werden heute also meist als Anfänger- oder Freizeitpferde genutzt. Gerade für Geländeritte eignen sich Ponys bestens, da die meisten Ponyrassen als sehr trittsicher, entspannt und furchtlos gelten. Zudem setzt man Ponys noch immer als Kutsch- und Showpferde ein.
Junge Reiter bis 16 Jahren können mit ihren Ponys auch an Ponyturnieren teilnehmen und wie große Pferde in Dressur- und Springwettkämpfen gegeneinander antreten.
Rassen
Die bekanntesten Pony- und Kleinpferdrassen haben wir hier für dich aufgeführt. Nach und nach werden wir zu jeder dieser Rassen auch ein Rasseporträt erstellen. Wiederkommen lohnt sich also!
- Connemara-Pony
- Dales-Pony
- Dartmoor-Pony
- Deutsches Reitpony
- Dülmener Wildpferd
- Exmoor-Pony
- Falabella
- Fjordpferd
- Haflinger
- Highland-Pony
- Isländer
- Konik
- Landais-Pony
- Lewitzer
- Mérens-Pony
- Mongolisches Pferd
- New-Forest-Pony
- Pottok Landais-Pony
- Shetland-Pony
- Skyros-Pony
- Welsh-Pony
Was sagst du dazu? Hast du schon Erfahrungen mit Ponys und Kleinpferden gemacht?
Hast du Anregungen oder Fragen? Wir freuen uns über jeden Kommentar.
Quellen und weiterführende Links:
- Messbescheinigung für Ponys beim Bundeverband für Pferdesport und Pferdezucht
- Ponys bei tierchenwelt.de
- Definition Pony
- Das Shetlandpony bei Reiterwissen
- Deutsche Ponyzucht, FN
- Pferd und Mensch
- Beliebteste Ponyrassen