Rasseporträt Shiba Inu

Die Präsenz des Shiba Inu hat in den letzten Jahren in Deutschland stark zugenommen. Nicht zuletzt, da die japanische Hunderasse mit dem scheinbar perfekten Fell zahlreiche Memes ziert und wohl jedem Internetnutzer schon einmal begegnet ist. Dabei gilt aber zu beachten: Nur, weil der Shiba niedlich aussieht, ist er noch lange kein unkomplizierter Hund.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften Shiba Inu

Fahre mit der Maus über ein Symbol um zu sehen, was es bedeutet. Farbige Symbole bedeuten, die Rasse ist dafür geeignet ist, graue Symbole, dass die Rasse dafür nicht geeignet ist.

Der Shiba Inu ist auch als Katze unter den Hunden bekannt: Sein starker Wille, sein Selbstbewusstsein und viel Mut zeichnen die Hunderasse aus. Eigenschaften, die zwar durchaus wünschenswert, jedoch nicht für jeden Hundeliebhaber geeignet sind. Besonders Hundeanfänger können von dem dickköpfigen Hund schonmal überfordert sein. Auch ist der Shiba sehr aktiv und verspielt – nicht nur in jungen Jahren. Ausreichend Bewegung ist ihm wichtig. Gerne begleitet er dich auf Jogging- oder Fahrradtouren. Auch der Jagdtrieb ist beim Shiba stark ausgeprägt. Weshalb sich Beutespiele bestens eignen, um deinen Shiba zu beschäftigen. Fremden Personen gegenüber zeigt sich der Shiba Inu eher zurückhaltend, eignet sich dennoch auch als Wachhund, der jedoch nicht viel bellt. Er besitzt ein gutes Auge und kann echte Bedrohungen erkennen. Daher meldet er nur dann, wenn es wirklich erforderlich ist. Mit fremden Hunden kann ein erwachsener Shiba kaum etwas anfangen. Auch hier ähnelt er eher einer Katze, die als Einzelgänger unterwegs ist. Obwohl der Shiba als Einzelgänger gilt, ist er bei seinem Menschen oder seiner Familie sehr anhänglich und treu und möchte als vollwertiges Familienmitglied behandelt werden. Eine Haltung im Garten ist aber dennoch möglich, solange der Hund nicht benachteiligt wird. Auch in einer Stadtwohnung kannst du deinen Shiba halten, solange du dafür sorgst, dass er genug körperliche und geistige Beschäftigung bekommt. Mit dem Shiba Inu bist du im Besitz einer wetterfesten, sehr robusten Hunderasse, die mit Hitze, Kälte und Regen gut zurechtkommt. Eine Ausnahme bildet jedoch starke Sommerhitze.  Sofern du Kinder im Haus hast, die den Shiba mit Respekt behandeln, stellt dies auch kein Problem dar. Andere Haustiere solltest du nach Möglichkeit nicht haben. Diese sieht der Shiba Inu gern als Beute an. Möchtest du trotzdem weitere Haustiere halten, ist eine gute Gewöhnung bereits ab dem Welpenalter empfehlenswert. Bei der Pflege seines Fells ist der Shiba Inu relativ anspruchslos. Ein gelegentliches Fellbürsten ist ausreichend. Der Shiba verfügt über einen geringen Eigengeruch, auch bei Nässe. Während des Fellwechsels musst du ihn aber verstärkt bürsten, da er zu dieser Zeit viel Fell verliert. Baden brauchst du deinen Shiba Inu nur im Ausnahmefall. In der Regel achtet er selbst auf Sauberkeit. Der intelligente, mutige und verhältnismäßig dominante Charakter des Shiba Inu bietet dir den Vorteil, dass dein Hund keinerlei Probleme mit dem Alleinsein hat. Bei der Erziehung deines Hundes solltest du ausreichend Geduld mitbringen. Sei liebevoll und trotzdem konsequent. Arbeite jedoch niemals mit Zwängen oder Härte. Denn fühlt er sich ungerecht behandelt, schaltet er komplett ab und reagiert sogar gar nicht mehr. Verfügst du über gute Führungsqualitäten, wird dein Shiba Inu dir sehr aufmerksam folgen und seinen Willen zur Mitarbeit zeigen. Sei dir sicher, dass dein Hund dich genauestens beobachten wird. Bemerkt er bei dir Unsicherheiten oder Inkompetenzen, übernimmt er selbst die Regie. Dabei meint der Shiba Inu dies gar nicht böse, sondern traut sich selbst einfach eigene Führungsqualitäten zu. Es ist also von dir abhängig, ob dein Hund gut oder schwieriger erziehbar ist.

Steckbrief Shiba Inu

Einzelheiten zum Shiba Inu
Größe (Widerristhöhe) Rüde: Zwischen 35 und 43 Zentimeter Hündin: Zwischen 33 und 41 Zentimeter
Gewicht Zwischen 7 und 11 Kilogramm
Alter 10-15 Jahre
Fellfarben Rot, Rot-Sesam, Schwarz-Sesam, Sesam, Schwarz und Loh
Herkunftsland Japan
FCI Nummer 257
FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
FCI Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
Aufgaben Einst Jagdhund, heute Ausstellungs- und Familienhund; Verfügt über einen starken Jagdtrieb
Geeignet für ... konsequente und aktive Familien und Einzelpersonen; bei Unterforderung übernimmt der Shiba gern selbst das Kommando und setzt seinen Kopf durch
Typische Krankheiten Hüftgelenksdysplasie, Patellaluxation, progressive Retina, Atrophie (nicht heilbare Augenerkrankung)

Die Geschichte des Shiba Inu

Die erste Erwähnung des Shiba soll es 400 Jahre vor Christus gegeben haben. Einige behaupten sogar, dass Skelettfunde belegen sollen, dass es schon 8.000 Jahre vor Christus Shiba Inu-ähnliche Hunde gegeben hat. Beheimatet waren die Vorfahren des Shibas in Japans bergigen Küstenregionen, wo die kleinen Hunde zur Jagd von kleinem Wild und Vögeln eingesetzt wurden. Besonders ihre geringe Größe und ihr lautloser Gang haben die Hunde für diese Aufgabe qualifiziert.

Nachdem ab 1870 immer öfter englische Jagdhunde mit dem Shiba gekreuzt wurden, erlebte die Rasse einen starken Rückgang, weshalb man 1928 mit einer systematischen Zucht begann. 6 Jahre später wurde der Standard des Shiba erstellt.

Dank gegenwärtiger Zuchtbemühungen besitzt der Shiba Inu eine kräftige Statur. Im japanischen Raum zählt die Hunderasse immer noch zu den beliebtesten Rassen. Außerhalb Japans kannst du den Shiba Inu innerhalb der USA und Europa antreffen. Hier wird der Hund hauptsächlich als Ausstellungs- und Familienhund gehalten und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Besonders das Internet lenkte die Aufmerksamkeit in den letzten Jahren auf die japanischen Hunde.

 

Bilder des Shiba Inu

 

Interessantes und Wissenswertes

Shiba Inu in Film und Fernsehn

Auf der großen Leinwand konnte man den Shiba Inu schon oftmals bewundern, wenn auch meist in Japan. Seven Days of Himawari and Her Puppies, A Tale of Mari and Three Puppies, Inubaka und Happy Together: All About My Dog sind einige der japanischen Filme, in denen ein Shiba der Star ist. In Deutschland sind die Filme weniger bekannt. Dennoch: Auch hier kann man Shiba Inus auf dem Bildschirm beobachten:

In dem Familienfilm Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft aus dem Jahr 2009 geht es um den Welpen Hachiko, der von Musikprofessor Parker Wilson (Richard Gere) gefunden wird. Nachdem Wilson erfolglos versucht hat, Hachikos Besitzer ausfindig zumachen, behält er den Welpen. Wilson und Hachiko werden unzertrennlich und der Hund begleitet sein Herrchen jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit und wartet am Bahnhof auf seine Rückkehr. Als Wilson eines Tages unerwartet beim Unterrichten verstirbt, wartet Hachiko weiter – und das über 10 Jahre. Auch wenn Hachiko eigentlich ein Akita ist, wird er im Welpenalter von Shiba Inus verkörpert.

Die Familienkomödie Dude, Where’s My Dog?! dreht sich um einen Shiba Inu, auch wenn man diesen nur selten zu Gesicht bekommt: Durch einen Unfall mit einem geheimen Mittel, dass die Dinge, die es berührt unsichtbar macht, wird der Familienhund Harry durchsichtig. Ray, der auf Harry aufpassen sollte, setzt alles daran, den unsichtbaren Hund mit seinen Freunden wiederzufinden. Dabei reihen sich auch FBI-Agenten, Bösewichte und Wissenschaftler bei der Jagd nach dem unsichtbaren Harry ein.

Weiter kennst du den Shiba Inu bestimmt aus zahlreichen Memes. Als Doge bekannt ziert er zahlreiche niedliche und witzige Bilder und Videos im Internet und ist in den letzten Jahren zum Kulthund memehaltiger Webseiten wie 9gag.com geworden. Und nicht nur hier, auch auf Instagram wurden einige Shiba Inus zu richtigen Stars. Einer von ihnen ist  Marutaro. Eine beachtliche Zahl von 2,6 Millionen Menschen folgen dem Hund auf der Social-Media-Website.

Unter den Prominenten besitzt Schauspieler Dustin Hoffman einen Shiba Inu und Lady Gaga zeigte 2009 ihre Shiba-Welpen „Yoko“ der Öffentlichkeit. Auch der französische Unternehmer und Lebensgefährte von Yves Saint Laurent Pierre Bergé besaß zu Lebzeiten einen Shiba.

Züchterverzeichnis des Shiba Inu

Züchter der japanischen Hunderasse findest du beim  Verband für das Deutsche Hundewesen , beim Shiba Club Deutschland e.V.  und beim Deutschen Club für Nordische Hunde e.V.

Literaturtipps

Letzte Aktualisierung am 22.03.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 

Hinweise zur Haltung von Shiba Inu

Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder Shiba Inu ein verspielter Jäger.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.

Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:

 

Hundeerziehung

Egal ob groß oder klein, jedes Hundewesen braucht für ein glückliches und zufriedenes Leben eine gewisse Erziehung bzw. zumindest die Kenntnis über die geltenden Regeln im Zusammenleben mit seinen Menschen. Schon alleine damit aus dem Shiba Inu ein ausgeglichener Hund werden kann und kein nervöser Kläffer.

Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.

Versicherungen

Ja, manche Hunde wie der Shiba Inu sind so niedlich, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass sie etwas Schlimmes anstellen. Doch auch der liebste Hund der Welt kann erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen. (Übrigens ist die in vielen Bundesländern sowieso Pflicht!)
Ob und wie weit du zusätzlich noch eine OP- oder Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen. Wenn du dich belesen willst, schau einfach in unseren Versicherungsratgebern nach:

Ist der Shiba Inu ein Listenhund?

Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Nun zur Beantwortung der Frage: Ist der Shiba Inu ein Listenhund?

Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland und anderen Ländern grundsätzlich sehr umstritten sind, wird momentan ein Shiba Inu weder als gefährlich angesehen noch seine Gefährlichkeit vermutet. Es wird davon ausgegangen, dass keine allgemeine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens Shiba Inu besteht. Du solltest dir allerdings immer bewusst sein, dass ein Hund ein Lebewesen und keine Maschine ist und seine Waffen immer dabei hat. Das heißt auch ein Shiba Inu kann beißen, wenn er sich bedroht oder bedrängt fühlt. Ein achtsamer Umgang mit deinem vierbeinigen Liebling ist daher unabdingbar für ein entspanntes Miteinander.

 

Quellen:

Bildcredit: (c)mannpuku - Fotolia.com

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