Jagdtrieb beim Hund


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„Oh nein, ein Reh! Wenn mein Hund das zu sehen bekommt, ist er weg und kommt so schnell nicht mehr zurück. Ich habe zwar schon alles Mögliche versucht, um ihm das Jagen abzugewöhnen, aber ich bekomme es einfach nicht aus ihm heraus.“

Jagende Hunde sind keine Seltenheit. Die einen rennen Vögeln hinterher, die anderen buddeln wie verrückt nach Mäusen und die Dritten sind über alle Berge, wenn sie am Horizont Wild entdecken.

Aber wieso jagen unsere Vierbeiner überhaupt?
Ums Fressen kann es wohl nicht gehen, denn meistens bleibt es – zum Glück – nur beim Hinterherrennen. Außerdem bekommen sie von uns ja ausreichend Futter und müssen sich ihre Nahrung nicht mehr selber erbeuten.

Was steckt also dahinter?

Der Jagdtrieb beim Hund

Um den Jagdtrieb beim Hund zu verstehen, ist das hier besonders wichtig: Das Jagen macht Hunde glücklich!
Sie rennen dem Reh oder dem Vogel nicht hinterher, weil sie diese fressen möchten, sondern weil ihnen das Rennen an sich ihnen ein Glücksgefühl bereitet. Jagen ist somit ein selbstbelohnendes Verhalten.

Bei manchen Hunde reicht es, wenn sich etwas schnell vor ihnen bewegt, damit das Jagen ausgelöst wird. Andere reagieren weniger auf optische als auf geruchliche Reize und hängen mit ihrer Nase gerne am Boden.

Ein schwarzer Labrador schnüffelt auf einer Wiese
Viele Hunde schnüffeln mit Begeisterung an Fährten. Das kannst du gezielt einsetzen, um deinen Vierbeiner auszulasten.

Aber wie kommt es, dass manche Hunde lieber jagen als andere?

Ganz einfach:

  1. Das Jagdverhalten gehört zum Instinktverhalten des Hundes. Damit hängt alles zusammen, was mit der Beschaffung von Nahrung zu tun hat.
  2. Im Laufe der Entwicklung haben wir Menschen Hunde nach ihren besonderen Fähigkeiten ausgewählt und speziell gezüchtet. Bei einigen Hunderassen ist daher klar, dass man sich einen jagenden Vertreter ins Haus holt, z.B. bei einem Beagle, einem Afghanen oder einem Weimaraner.

Ein Hund ohne jeglichen Jagdtrieb wäre in der freien Natur nicht überlebensfähig. Das erklärt, wieso jeder Hund ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Jagdverhalten zeigt.

Glücklich schätzen sich also die Hundebesitzer, die einen Hund mit wenig Jagdambitionen haben. Alle anderen sind mit der Aufgabe konfrontiert, das Jagdverhalten unter Kontrolle zu bekommen.

Was du tun kannst, wenn dein Hund jagen will

Am besten fängst du mit dem Antijagdtraining so früh wie möglich an. Wenn du deinen Hund als Welpe bekommst, hast du gute Voraussetzungen.
Hinweis:
Ab ungefähr dem sechsten Monat werden Hunde immer selbstständiger und auch das Jagen kommt nun deutlicher zum Vorschein. Jetzt ist es wichtig, dass du deinen Hund zum Beispiel durch eine Schleppleine daran hinderst und intensiv mit ihm trainierst.

Rhodesian Ridgeback sind Jagdhunde und haben diese Instinkte tief in sich verwurzelt.
Rhodesian Ridgeback sind Jagdhunde und haben diese Instinkte tief in sich verwurzelt.

Wenn du einen älteren Hund zu dir holst, hat dieser wahrscheinlich schon erste Jagdversuche gestartet und Erfolgserlebnisse gesammelt. Entweder hat er tatsächlich Beute gemacht oder den Spaß am Jagen genossen.

Die Frage ist:
Soll ich meinem Hund das Jagen komplett verbieten oder es in andere Bahnen leiten?

Hier gehen die Meinungen auseinander und hängen letztendlich auch vom Einzelfall ab. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest: Antijagdtraining funktioniert nicht über Nacht. Der Erfolg hängt unter anderem davon ab, wie selbstständig dein Hund und wie stark sein Jagdtrieb ist.

Eines solltest du jedoch immer berücksichtigen:
Das Jagen mag deinem Hund zwar Spaß machen und vielleicht sogar lustig aussehen, aber für das gejagte Tier ist es keine Freude.

So können beispielsweise Rehe nach einem Jagdmarathon an Erschöpfung sterben. Ich möchte jedenfalls kein totes Tier auf meinem Gewissen haben, daher ist Antijagdtraining für mich eine Form von Tierschutz.
Aber auch für deinen Hund kann das Jagen lebensgefährlich werden, wenn er zum Beispiel über eine stark befahrene Straße rennt, um die Katze zu verfolgen. Deshalb gilt bei jagenden Hunden immer: Sicherheit geht vor – die eigene und die von anderen Tieren.

Ein Hund steckt mit dem Kopf in einem Mauseloch
Auch das Buddeln nach Mäusen oder Maulwürfen befriedigt den Jagdtrieb Deines Hundes

Diese Schritte können dir helfen, den Jagdtrieb deines Hundes zu kontrollieren:

  1. Nimm das Jagdverhalten ernst
    Du bist als Halter verantwortlich für das, was dein Hund tut. Wenn dein Hund gerne jagt, dann lass ihm nicht einfach freien Lauf. Sichere ihn mit einer Schleppleine, die du am Geschirr befestigst.
  2. Übe die wichtigsten Grundkommandos
    Du kannst deinen Hund nur kontrollieren, wenn er die grundlegenden Kommandos sicher beherrscht. Dazu gehören unter anderem Sitz, Bleib und der Rückruf.
    Wenn dein Hund ohne Ablenkung schon nicht zuverlässig zurückkommt, wird er es beim Anblick eines Hasen umso weniger machen.
  3. Sorge für ausreichend Auslastung
    Manche Hund jagen nicht, weil sie so einen starken Jagdtrieb haben, sondern weil ihnen langweilig ist. Nutze die Spaziergänge, um gemeinsam mit deinem Hund etwas zu machen. Lass ihn Aufgaben erfüllen, indem er Sachen apportiert oder sucht. Ist dein Hund beschäftigt, kommt er weniger auf dumme Gedanken. Mit Hunden, die gerne schnüffeln und Spuren suchen, kannst du auch Fährtentraining versuchen! (Verschiedene Videokurse zum Fährtentraining findest du hier bei Hey-Fiffi.)
  4. Selbstbeherrschung trainieren
    Je mehr dein Hund seine Impulse unter Kontrolle hat, umso besser ist es. Das heißt für ihn aber auch, mit Frustration umgehen zu lernen. Schließlich würde er gerne etwas tun, soll es aber nicht. Hier ist es hilfreich, die Vorlieben deines Vierbeiners gut zu kennen. Wenn er leicht auf optische Reize reagiert, kannst du mit ihm üben, dass er wartet, während du ein Spielzeug vor ihm hin und her bewegst. Die Möglichkeiten Selbstbeherrschung zu trainieren, ziehen sich durch den gesamten Alltag und gehören zur Erziehung unbedingt dazu.
    Ein Hund schnappt nach einem Ball
    Viele Hunde jagen Wild, weil sie nicht genügend ausgelastet sind. Jagdspiele mit einem Ball helfen, deinen Vierbeiner zu beschäftigen.
  5. Blickkontakt herstellen
    Übe mit deinem Hund intensiv, dass er dir auf ein Signal hin Aufmerksamkeit schenkt. Dadurch erreichst du, dass er ansprechbar bleibt und du Einfluss auf ihn nehmen kannst.
    Am besten ist es, wenn dein Hund lernt, dich auf Kommando anzuschauen.
  6. Seid ein Team
    Spaziergänge mit einem jagenden Hund können eine echte Belastung darstellen und den gemeinsamen Spaß trüben. Für das Training ist es aber wichtig, dass ihr zusammenarbeitet und dein Hund mit dir kooperiert. Du kannst einen Teil des Jagdverhalten auch belohnen (Warum es gut sein kann, Jagdverhalten zu belohnen, liest du in diesem Artikel.) Eine gute Option ist zum Beispiel der Futterdummy. Mit diesem Beutel könnt ihr gemeinsame Jagdspiele machen. Gleichzeitig lernt dein Hund, dass er dafür belohnt wird, wenn er den Beutel zu dir zurückbringt.

Du siehst, dass sich der Jagdtrieb beim Hund nicht einfach so abstellen lässt. Ich habe mir damals einen Hundetrainer gesucht, der mich unterstützt hat, das Jagdverhalten meiner Hündin in den Griff zu bekommen. Hilfreich ist dabei eine gute und positiv arbeitende Hundeschule vor Ort. Ist dies aus irgendeinem Grund für dich nicht möglich, kann ich dir die Online-Hundeschule von VitaCanis empfehlen:

 

Meine Hündin Jule hat mich vor einigen Jahren mit ihrem ausgeprägten Jagdverhalten an den Rand der Verzweiflung gebracht. Inzwischen ist sie 10 Jahre alt und läuft überwiegend frei. Bis dahin musste sie viele Stunden an der Leine verbringen und einiges lernen, aber es hat sich für uns alle gelohnt.

Hast du auch einen jagenden Hund?

Wie habt ihr gelernt damit umzugehen?

Bild:

(c) prentiss40 - Fotolia.com
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1 Gedanke zu „Jagdtrieb beim Hund“

  1. Ich gehe selber gerne auf Jagd. Für diesen Sommer möchte ich mir unbedingt eine neue Ausstattung zulegen. Insbesonderes die pulsar trail xp50.

    LG
    Nadine

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