Tipps für eine erfolgreiche Hundephysiotherapie


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Hundephysiotherapeutische Behandlung kann deinem Hund guttun und hilfreich sein bei der Rehabilitation nach Operationen, der allgemeinen Gesundheitsprophylaxe oder der gezielten Unterstützung deines alten Hundes. Was ist jedoch zu beachten, damit die Behandlung zu einem größtmöglichen Erfolg führt? Was kannst du selbst für ihren Erfolg tun? Und kann man vorhersagen, wie schnell mit Fortschritten zu rechnen ist? Diese Fragen möchte ich dir im folgenden Artikel beantworten, damit dein Hund bestmöglich von einer Therapie profitiert.

Worauf solltest du bei der Auswahl des Therapeuten achten?

Welcher Therapeut ist für dich und deinen Hund der passende? – Das musst du für dich im Vorfeld klären, denn die richtige Auswahl spielt mit in den Therapieerfolg hinein.

Die Ausbildung zum Hundephysiotherapeuten ist bislang nicht genormt, die Berufsbezeichnung nicht geschützt. Noch kann sich jeder, der das möchte, Hundephysiotherapeut nennen. Ein zweistündiges Massageseminar am Samstagvormittag begründet jedoch noch keine fundierte Kenntnis der Anatomie, Pathologie und Therapie des Hundes. Du solltest daher bei der Auswahl eures zukünftigen Therapeuten auf dessen Angaben zu seiner Ausbildung achten. Es gibt verschiedene empfehlenswerte Ausbildungsinstitute in Deutschland.

Einige empfehlenswerte Ausbildungsbildungsinstituten für Hundephysiotherapie habe ich dir hier aufgeführt:

Ein Nachweis fortlaufender Weiterbildungen ist auch ein gutes Zeichen.

Weiterbildungen:

Von Vorteil für deinen Hund ist es außerdem, wenn euer zukünftiger Physiotherapeut bereit ist zur Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten wie Tierärzten, Heilpraktikern und Ernährungsberatern.

Unter Umständen kann dein Tierarzt mit einer Empfehlung weiterhelfen. Mitunter besteht allerdings leider bei manchen Medizinern noch ein großes Konkurrenzdenken oder auch mangelnde Anerkennung gegenüber Tierphysiotherapeuten. Aber eine diplomatische Frage schadet ja nicht. Du kannst auch andere Hundebesitzer in deinem Umfeld oder deine Hundeschule fragen, ob sie jemanden empfehlen können.

Frau mit Hund und Hundeschwimmweste im Physiotherapie Pool
Ob ein mobiler Hundephysiotherapeut oder ein Therapeut mit eigenen Praxisräumen – finde den Behandler, der zu euren Bedürfnissen passt

Es gibt Tierphysiotherapeuten, die rein mobil arbeiten. Sie kommen zu dir nach Hause, um deinen Hund in seiner gewohnten Umgebung zu behandeln. Falls du selbst nicht mobil bist oder dein Hund extrem ängstlich in fremder Umgebung reagiert, kann das eine angenehme Möglichkeit der Behandlung sein. In den Genuss von Hydrotherapie in Unterwasserlaufband oder Pool kommt dein Hund so allerdings nicht. Diese Möglichkeit gibt es nur bei Hundephysiotherapeuten mit eigenen Praxisräumen.

Darüber hinaus höre im persönlichen Kontakt auf dein Bauchgefühl. Gegenseitige Sympathie und besonders der Umgang des Behandlers mit deinem Hund sind wichtige Kriterien für die Therapeutenwahl, denn Vertrauen und Kooperation tragen zu einer erfolgreichen Behandlung bei.

So unterstützt du den Therapieerfolg deines Hundes

Während der Behandlung kannst du die Arbeit des Therapeuten auf verschiedene Art unterstützen. Grundsätzlich ist dein Hund dankbar über die Anwesenheit seiner vertrauten Bezugsperson und profitiert umso stärker von der Therapie, je mehr du mit dem Therapeuten an einem Strang ziehst.

Wie kannst du den Therapeuten während der Behandlung unterstützen?

Unmittelbar vor einer physiotherapeutischen Behandlung sollte dein Hund nichts fressen. Zwischen Futteraufnahme und Therapie sollte ein zeitlicher Mindestabstand von zwei Stunden liegen. Ansonsten hat der Körper so viel mit Verdauungstätigkeit zu tun, dass beispielsweise eine weitere Durchblutungsförderung durch Massage o. ä. eine Belastung sein könnte. Nimm aber gerne besondere, möglichst kleine Leckereien mit zur Behandlung. Diese können als Motivation und Belohnung bei einer spielerischen Durchführung der verschiedensten Übungen dienen. Dadurch wird die Hundephysiotherapie von deinem Hund positiv erlebt, eher als tolle Beschäftigung denn als Therapieeinheit.

Dobermann gibt Pfötchen gegen Leckerchen
Mit Leckerchen entsprechende Anreize geben und die Therapie spielerisch aufbauen

Ist wie oben angesprochen eher Motivation erforderlich, so kannst du durchaus stimmlich, körperlich und durch Leckerchengabe oder Einsatz eines Spielzeuges daran mitarbeiten. Euer Therapeut wird dir sicherlich entsprechende Anweisungen geben, ansonsten frag einfach nach, ob und wie du unterstützen kannst. Möglicherweise sind vor allem die ersten Einheiten in einem Unterwasserlaufband oder auch in einem Pool für deinen Hund eine sehr fremdartige Erfahrung. Diese Gewöhnungsphase kannst du einerseits beruhigend und souverän begleiten, andererseits auch von außerhalb des Wassers gezielte Motivationsreize für deinen Hund setzen, damit er sich entsprechend bewegt.

Deine ruhige, nahe Anwesenheit wiederum kann helfen, wenn in hohem Maße Entspannung und Ruhe angesagt ist, wie bei der Massage oder elektrotherapeutischen Anwendungen. Diese müssen eine Weile gezielt einwirken können. Je entspannter dein Hund dabei bleibt, desto besser.

Ein Tipp für Schwimm- oder Unterwasserlaufbandpatienten: Vor allem im Winter oder auch bei alten, sehr jungen oder geschwächten Hunden empfiehlt es sich, für den Heimweg einen Hundemantel mitzunehmen, damit dein noch feuchter Hund nicht auskühlt. Das in der Praxis erfolgende Abfrottieren nach Ausstieg aus dem Wasser reicht unter Umständen nicht aus, um den Hund wieder komplett zu trocknen. Mittlerweile gibt es sogar Hundebademäntel, die besonders kuschelig sind und Wasser aktiv aufnehmen wie dieser Mikrofaser-Trockenmantel oder diese beiden:

Letzte Aktualisierung am 9.06.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Viele Hunde haben nach der Behandlung das Bedürfnis, etwas zu trinken und zu urinieren. Dazu solltest du deinem Hund Gelegenheit bieten, denn durch die stoffwechselanregenden Behandlungen werden Schlacken gelöst sowie der gesamte Flüssigkeitshaushalt des Körpers angeregt.

Boxer Hund trinkt aus einer Gießkanne
Gib nach jeder Behandlung deinem Hund Gelegenheit, seinen Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen

Übrigens ist es möglich, dass dein Hund nach den Behandlungseinheiten zunächst Muskelkater entwickelt, insbesondere zu Beginn der Therapie. Das äußert sich z. B. durch schwerfälligeres Aufstehen oder weniger Bewegungslust in den ersten Tagen nach der Behandlung. Das ist ganz normal, das kennen wir auch von uns selber nach einem straffen Workout. Maßvolle Bewegung und vielleicht wohltuende Wärmeanwendungen oder Massagen wirken diesen Beschwerden entgegen. Solltest du dir jedoch aufgrund von starken oder länger anhaltenden Beschwerden Sorgen machen, kontaktiere sicherheitshalber deinen Therapeuten.

Unterstützung der Therapie zuhause

Zuhause angekommen ist die Physiotherapie für deinen Hund noch nicht vorbei. – Wenn euer Therapeut euch Hausaufgaben mitgibt, solltest du die Übungen mit deinem Hund zuhause nach Therapieplan durchführen. Genauso wie in der Humanphysiotherapie, so gilt auch beim Hund: Lieber regelmäßige kürzere als eine einmalige lange Trainingseinheit. So optimierst du das Erreichen der angestrebten Therapieziele. Die Ausführung, Dauer und Wiederholungsfrequenz der Übungen wird dir euer Therapeut genau erklären. Halte dich möglichst an seine Anweisungen. Falls unerwartete Probleme auftreten, kontaktiere ihn sicherheitshalber, denn du willst deinen Hund ja keinem zusätzlichen Risiko aussetzen, sondern ihn bei seiner Genesung unterstützen.

Merke: Je fleißiger du mit deinem Hund auch zwischen den professionellen Behandlungseinheiten übst, desto schneller können sich Erfolge einstellen. Euer Physiotherapeut ist auf eure Mitarbeit angewiesen. Nicht zuletzt lassen sich dadurch auch die Kosten minimieren, die für dich durch die Therapie entstehen.

Du brauchst übrigens keine professionelle Ausrüstung, sondern kannst vieles improvisieren: Statt professioneller Cavalettistangen zum Darübersteigen tun es im Haus auch Besenstiele oder draußen Äste. Eine alte Matratze oder ein festes Kissen kann wunderbar als nachgiebiger Untergrund dienen. Langsamen Slalom kann man im Wald um Bäume herumgehen.

Fast in jedem Haushalt gibt es weitere praktische Hilfsmittel wie Wärmeflasche, Rotlichtlampe, Körnerkissen, Cold-/Hot-Packs. Für Massagen kannst Du außer deinen Händen auch verschiedene Bürsten nutzen oder einen Igelball.

Kleiner Hund liegt unter der Rotlichtlampe
Wärmeanwendungen sind ganz einfach auch zuhause möglich

Soll speziellere Therapie zuhause angewendet werden, so sind manche Tierphysiotherapeuten schon darauf eingerichtet und verleihen gegen eine geringe Gebühr Kleingeräte wie Magnetfeld- oder Tens-Geräte.

Auch über die Ernährung kannst du deinen Hund bei seiner Therapie unterstützen. Berate dich gegebenenfalls mit deinem Hundephysiotherapeuten oder einem Ernährungsberater darüber. Besonders wichtig ist das Thema Ernährung bei Hunden, die Übergewicht verlieren sollen. Aber auch für gezielten Muskelaufbau zum Beispiel bei sportlich geführten Hunden nach einer Operation kann eine hochwertige Nahrung mit einem hohen Proteinanteil hilfreich sein.

Wie lange dauert es, bis sich Erfolge einstellen?

Diese Frage kann man leider nicht so pauschal beantworten. Es hängt u. a. von der zugrundeliegenden Erkrankung oder Beeinträchtigung, der grundsätzlichen Konstitution deines Hundes und dem Weiterführen der Therapiemaßnahmen zuhause ab, wie schnell sich deutliche Erfolge bei deinem Hund zeigen. So können bei gleichem Befund ganz unterschiedliche Heilungszeiten möglich sein.

Kleiner Pinscher mit blauem Verband am linken Vorderbein während der Untersuchung beim Tierarzt
Jeder Patient hat seinen eigenen Heilungsverlauf, so kann auch die Therapie unterschiedlich lange dauern

Vor allem mit schmerzlindernden Maßnahmen wie Wärmetherapie, Manueller Therapie oder Massagen können durchaus in 1-2 Sitzungen schon schöne Erfolge erzielt werden. Muskelaufbau oder auch die Verbesserung neuronaler Probleme dauert per se einfach länger. Euer Therapeut kann nach dem Erstgespräch wahrscheinlich die ungefähre Therapiedauer einschätzen. Genaueres ergibt sich dann meist erst während der Therapie.

Nach Operationen ist es wichtig, die Anweisungen des Operateurs für die postoperative Phase genau umzusetzen. Hier kann mitunter ein Zuviel an Bewegung leider auch schaden. Manchmal muss der Patient mehrere Wochen lang ruhig gehalten werden. Das muss aber nicht bedeuten, dass eine hundephysiotherapeutische Behandlung nicht bereits ansetzen kann. Da das Feld der physiotherapeutischen Maßnahmen sehr breit ist, kann z. B. bereits mit Wund- und Narbenbehandlung begonnen, manuelle Lymphdrainage sowie Wärme-/Kältetherapie eingesetzt oder können Verspannungen gelöst werden, die manchmal durch Schonhaltungen entstehen. Auch solche Maßnahmen führen zu einer Verbesserung des Zustandes deines Hundes und erhöhen somit seine Lebensqualität.

Sollten, was unwahrscheinlich ist, über längere Zeit keine Fortschritte erkennbar sein, sprich euren Therapeuten ohne Scheu darauf an. Eventuell sieht er mit geschultem Auge mehr als du selber als besorgter Hundebesitzer und kann eine plausible Erklärung liefern. Unter Umständen ist aber auch eine Modifikation der Therapie notwendig oder eine Besprechung mit dem Tierarzt, der gegebenenfalls eine begleitende Medikation verschreiben kann.

Fazit

Du siehst, dass neben der Wahl des richtigen Therapeuten auch deine Mitarbeit erforderlich sein kann, um einen möglichst günstigen Verlauf der Behandlung zu erzielen. Geduld und Fleiß sind mitunter vonnöten, doch dein Hund wird es dir nach seiner Genesung durch seine ungebrochene Lebensfreude danken. Und was gibt uns Hundebesitzern mehr als ein strahlender Blick des treuen Gefährten?

 

Hast du für deinen Hund bereits Hundephysiotherapie in Anspruch genommen?

Dann magst du uns in einem Kommentar doch bestimmt über die Erfolge berichten, oder?

Anderen Lesern kann deine Erfahrung helfen, für ihren Hund die passende Behandlung zu finden.

Bild:

(c)Lilli -Fotolia.com
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1 Gedanke zu „Tipps für eine erfolgreiche Hundephysiotherapie“

  1. Danke für diesen interessanten Artikel über physikalische Therapie bei Hunden. Gut zu wissen, dass auch Vierbeiner von dieser Art Therapie profitieren können. Da ich auch gute Erfahrungen mit physikalischer Therapie gemacht habe, werde ich mal schauen, ob mein Hund dadurch auch weniger Gelenkprobleme haben könnte.

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