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„Mein Hund braucht gar nicht viele Kommandos können. Am wichtigsten ist es mir, dass er zuverlässig zurückkommt.“
Dieser Satz drückt aus, was sich die meisten Hundebesitzer wünschen: einen Hund, der immer angeflogen kommt, wenn er gerufen wird. Einen Vierbeiner, der alles stehen und liegen lässt, wenn du es ihm sagst.
Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Du rufst und rufst, aber dein Hund denkt nicht daran, zu dir zu laufen? Zwischen dem Wunsch und der Wirklichkeit klafft bei vielen Hundebesitzern und ihren Vierbeinern eine riesige Lücke.
Woran liegt es, dass der Rückruf ein so großes Thema ist? Und welche Fehlerquellen sorgen dafür, dass er nicht zuverlässig klappen will? All das erfährst du in diesem Beitrag.
„Der soll doch nur kommen“
Ich möchte dich etwas fragen. Wie oft von zehn Mal reagiert dein Hund zuverlässig auf den Rückruf und kommt zielstrebig angelaufen? Wahrscheinlich antwortest du, dass es von der Situation abhängt, in der ihr euch gerade befindet. Seid ihr auf der gewohnten Gassistrecke unterwegs, auf der gerade nichts Spannendes passiert, kommt er unter Umständen zügig zurück.

Sieht er aber in genau diesem Moment einen anderen Vierbeiner, dann stehen deine Chancen wahrscheinlich schon schlechter. Und steckt er gerade kopfüber in einem Mauseloch, dann musst du dein Signal unter Umständen mehrfach wiederholen oder deinen Hund sogar einsammeln gehen.
Alleine in diesem Beispiel haben wir es mit drei unterschiedlichen Situationen zu tun.
- Dein Hund ist nicht abgelenkt
- Dein Hund sieht einen Artgenossen
- Dein Hund buddelt
Diese Liste lässt sich um viele Punkte ergänzen, in denen dein Hund durch seine Umwelt abgelenkt ist, während du ihn rufst. Und diese Ablenkungen beeinflussen, ob du mit deinem Rückruf eine Chance hast oder nicht.

Ablenkungen erschweren das Abwenden
Je stärker die Aufmerksamkeit deines Hundes durch etwas gefesselt ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er dich wahrnimmt. Du willst aber sogar noch mehr als das. Er soll sich von der Ablenkung entfernen und weggehen. Was sich für dich so leicht anhört, ist für ihn eine riesige Herausforderung.
- Vielleicht freut er sich über das, was er gerade wahrnimmt?
Dann ist es verständlich, dass er sich nur ungern davon löst. - Vielleicht macht ihm das, was seine Aufmerksamkeit fesselt, aber auch Angst?
Auch dann ist es für ihn schwer, sich davon abzuwenden, denn dazu müsste er die vermeintliche Gefahr aus den Augen lassen. Hinzuschauen vermittelt ihm hingegen ein Gefühl der Sicherheit. Beobachte die Körpersprache deines Hundes, um Meideverhalten zu erkennen. - Vielleicht reagiert er auf das, was er wahrnimmt, aggressiv?
Das ist für ihn ebenfalls ein Grund, diese Ablenkung, durch die er sich bedroht fühlt, im Blick zu behalten.
Neben solchen Ablenkungen durch die Umwelt gibt es auch Tätigkeiten, denen dein Hund gerade nachgeht und die seine Aufmerksamkeit fesseln. Buddeln, spielen, schnüffeln, schwimmen oder jagen sind nur ein paar der Dinge, die Hunde gerne machen. Zurückkommen zählt selten dazu, es sei denn, es bereitet deinem Hund Spaß. Und genau da liegt der Schlüssel zum Erfolg: Es ist deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Rückruf für deinen Vierbeiner etwas Schönes ist. Schließlich unterbrichst du ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade bei etwas, das für ihn wichtig oder angenehm ist.
Das erreichst du, indem du deinen Hund so abwechslungsreich wie möglich belohnst, sorgst du also dafür, dass ihm das Zurückkommen Freude bereitet.
Die richtige Belohnung
Damit der Rückruf zu einem bombensicheren Signal wird, kommst du nicht drumherum, dich mit dem Thema Belohnung zu befassen. Damit sind nicht ausschließlich Leckerlis gemeint, sondern alles, was deinem Hund Freude bereitet. Je besser du weißt, was ihm gefällt, umso effektiver kannst du ihn belohnen. Genau das ist einer der verschiedenen Schlüssel zum Erfolg und doch wird er gerne missachtet. Wie oft sehe ich, dass ein Hund lieblos ein paar langweilige Leckerlis bekommt – wenn überhaupt – obwohl er gerade eine Glanzleistung vollbracht hat. Das ist aus Sicht deines Hundes enttäuschend und nicht gerade an Anreiz, beim nächsten Mal wieder so gut zu hören.
Nutze daher hochwertige Belohnungen wie frische Leberwurst oder ein Wiener Würstchen oder auch mal ein Spiel mit dem Lieblingspielzeug – biete deinem Hund etwas an, dass er sehr gerne mag und das ihm Spaß macht.
Es kommt aber nicht nur auf die passende Belohnung an, sondern auch darauf, sie angemessen zu geben. Da darfst du ruhig kreativ sein und dir was einfallen lassen. Die soziale Komponente wird beim Belohnen viel zu häufig unterschätzt.
Als Grundregel gilt, dass die Belohnung deinem Hund gefallen muss, nicht dir. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“. Was du gut meinst, kann von deinem Hund ganz anders empfunden werden. Vielleicht will er gerade nicht gestreichelt werden, weil er so aufgeregt ist? Dann findet er dein Tätscheln über den Kopf garantiert nicht besonders schön.

Ähnlich sieht es aus, wenn du ihn sofort anleinst, nachdem er zu dir gekommen ist. Die Leine bedeutet „Spaß vorbei“. Wenn das die Konsequenz dafür ist, dass er auf deinen Rückruf gehört hat, wird es sich dein Vierbeiner zukünftig überlegen, ob er zurückkommt.
Deshalb solltest du ihn unbedingt loben und/oder belohnen, bevor du ihn an die Leine nimmst. Wenn du nicht sicher bist, ob du ihn überhaupt frei laufen lassen kannst, bietet sich zu deiner und seiner Sicherheit Schleppleinentraining an. Die Schleppleine ist sowohl für die Übungsphase des Rückrufs, aber auch bei jagenden Hunden ideal geeignet.
Lass uns noch einen Blick auf das freie Laufen ohne Leine werfen. Damit ist in der Regel auch ein größerer Abstand zu dir verbunden. Befindet sich dein Hund in deiner direkten Nähe, hört er dich vermutlich gut. Außerdem kann er dich sehen, was die Sache ebenfalls erleichtert.

Ist er aber weit von dir entfernt, musst du dein Signal lauter geben. Ein geflüstertes „Hierher“ hört sich allerdings anders an als eines, das du in voller Lautstärke rufst. Dazu kommt, dass dich dein Hund nicht mehr so deutlich sieht – wenn überhaupt. Somit ist klar, dass du den Rückruf auf Distanz mit deinem Vierbeiner üben musst.
Aber auch beim Üben können dir Fehler unterlaufen. Trainierst du immer nur in der gleichen Umgebung, zum Beispiel auf dem Hundeplatz oder im Garten, weiß dein Hund noch lange nicht, was das Signal im Wald oder in einer anderen aufregenden Umgebung bedeutet. Das muss er erst lernen und zwar dadurch, dass du es ihm beibringst.
Die häufigsten Fehler beim Aufbau eines Rückrufes
Neben den bereits genannten gibt es noch weitere Fehlerquellen, die euch das Rückruf-Leben schwer machen.
- Es fehlt ein eindeutiges Signal.
Mal rufst du „hier“, mal „komm“ und mal was ganz anderes. Das ist für deinen Hund verwirrend. Was du brauchst, ist ein klares Signal, das du mit einer positiven Konsequenz verknüpfst. Nur dann kann dich dein Hund auch verstehen. - Du rufst deinen Hund immer dann, wenn etwas Spannendes auftaucht.
Anstatt zu dir zu kommen, schaut er sich um, wo denn der Fußgänger, Radfahrer oder Hund ist, den er nach deinem Signal erwartet. Dein Rückruf ist zu einer Ankündigung geworden und verfehlt somit sein Ziel. Diesen Kreislauf kannst du nur unterbrechen, indem du das Signal wieder ganz bewusst gibst, wenn keine Ablenkung in Sicht ist. Alternativ kann es Sinn machen, den Rückruf noch einmal ganz neu aufzubauen. - Du nimmst das Signal selbst nicht so ernst
Du hättest es zwar gerne, dass dein Hund zuverlässig kommt, hast aber keine Lust, dafür etwas zu tun. Stattdessen lässt du deinen Vierbeiner einfach frei laufen und hoffst, dass er irgendwie zu dir kommt. Deine Lustlosigkeit bzw. mangelnde Ernsthaftigkeit spürt dein Hund ganz genau. Dein Rufen hat mehr eine Scheinfunktion, um anderen zu signalisieren, dass du was machst. Dabei ist dir selbst im Grunde klar, dass du kaum eine Aussicht auf Erfolg hast. - Du unterschätzt den Freiheitsdrang deines Hundes
Als Welpen ist er dir noch brav gefolgt, aber seit er in der Pubertät ist, hört er einfach nicht mehr? Als kleines Baby haben Hunde noch ein starkes Bedürfnis, in der Nähe ihres Menschen zu sein. Als Junghunde entwickeln sie jedoch einen deutlichen Erkundungs- und Freiheitsdrang. Dazu kommt, dass der Jagdtrieb einsetzt. Dass dir dein Welpe noch gefolgt ist, war keine Kunst. Jetzt kommt es auf das gezielte Üben an, damit dein Hund zu dir zurück kommt. - Zu hohe Erwartungen
Viele Hundebesitzer unterschätzen, wie schwierig dieses Signal für den Hund ist. Sie stellen sehr hohe Erwartungen an ihren Vierbeiner wollen jedoch möglichst wenig dafür tun, dass der Hund diese auch erfüllen kann. Der Wunsch alleine reicht aber nicht aus, dass dein Vierbeiner freudig und schnell zu dir kommt. Ein zuverlässiger Rückruf braucht, neben intensivem Training, sehr viel Verständnis für die Bedürfnisse deines Hundes.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass der Rückruf nicht bombensicher, sondern eher nach dem Zufallsprinzip funktioniert. Mit etwas Glück kommt dein Vierbeiner zu dir zurück. Darauf solltest du dich jedoch nicht verlassen, denn es hängt sowohl seine als auch die Sicherheit anderer Menschen und Tiere von diesem Signal ab.
Ich weiß selber, dass es im Alltag lästig sein kann, zu üben oder dass es im Eifer des Gefechts einfach untergeht. Ohne deinen Einsatz wirst du allerdings keinen Erfolg haben. Und den Rückruf zu trainieren, kann sogar richtig Spaß machen – dir und deinem Hund. Lieber ein paar Meter weniger spazieren gehen, dafür ein paar Minuten intensiv üben. Damit kannst du schon eine Menge erreichen, wenn du es regelmäßig praktizierst.
Fazit
Ein zuverlässiger Rückruf ist entscheidend, damit dein Hund frei laufen kann, ohne für sich oder andere eine Gefahr darzustellen. Damit dein Hund zuverlässig kommt, muss es sich für ihn lohnen und genau dieses Wort steckt in Belohnung. Du solltest deshalb nicht an Lob und Belohnung sparen, sondern diese möglichst abwechslungsreich einsetzen. Solange der Rückruf nicht sicher klappt, solltest du den Freilauf nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sichere dich und deinen Vierbeiner lieber mit einer Schleppleine ab. So kannst du dich entspannen und dein Hund hat trotzdem seinen Freiraum. Wenn das Signal dann wirklich gut sitzt, kannst du mit gutem Gefühl sagen „Leine los, und lauf.“
Wie sieht das bei Dir und Deinem Vierbeiner aus? Klappt der Rückruf?
Mit welchen Schwierigkeiten habt ihr zu kämpfen gehabt?
Wir freuen uns wie immer über jeden Kommentar!
Der Rückruf hat gut geklappt eigentlich zu meiner Freude (und auch lange gedauert, bis es saß), auch lief sie nicht mehr einfach drauflos zu anderen Hunden. Bis wir auf ein Feld kamen, wo sich immer viele Hunde tummeln und die Hunde frei laufen können. Seitdem hört sie nicht mehr so richtig. Noch schlimmer: Sobald sie irgendwo anders einen anderen Hund in der Ferne sieht, rennt sie nun auf einmal wieder los voller Freude.
Einfach mehr trainieren wieder und für mehr Auslauf und auspowern sorgen ist vermutlich die Lösung. Ich habe auch den Eindruck sie ist deutlich freiheitsliebender als andere Hunde und schwieriger. Nur wie trainiere ich auf dem besagten Feld am besten, so dass sie in dem Hundegetümmel auch abrufbar ist und kapiert, dass es nicht nur die Hunde gibt da?
Danke schon mal für eine Idee hierzu.
Hallo Margit,
hier ist es wahrscheinlich eine gute Idee, erst mal mit einer Schleppleine den Rückruf zu üben. Denn jedes Mal, wenn deine Hündin den Rückruf ignoriert und zu den anderen Hunden rennt, hat sie ein Erfolgserlebnis. Das kann auf Dauer dazu führen, dass der Rückruf noch schlechter funktioniert. Wenn du eine Schleppleine nutzt, kannst du verhindern, dass sie einfach zu den anderen Hunden rennt. So hat sie kein Erfolgserlebnis und du kannst gezielter trainieren. Du kannst die Schleppleine nach einer Weile auch auf dem Boden schleifen lassen, sodass du im Notfall noch darauf treten kannst.
Denke aber daran, den Rückruf erst in ruhiger Umgebung zu üben und erst wenn er dort gut sitzt, die Ablenkung zu steigern und auf die Hundewiese zu gehen. Belohne deine Hündin mit ihrer Lieblingsbelohnung, wenn sie sofort kommt. Das kann z.B. Leberwurst oder ein Würstchen sein, aber auch ein wildes Spiel mit ihrem Lieblingsspielzeug.
Viel Erfolg beim Training!
Alica vom Redaktionsteam