Der American Pit Bull Terrier ist ein ruhiger und freundlicher Hund. Vorausgesetzt, er wurde von klein auf gut sozialisiert. Die Hunde sind sehr aufmerksam und intelligent, aber auch tapfer und durchsetzungsstark. In seiner Familie, in der er sich wohlfühlt, zeigt er oft sehr viel Witz und Charme. Seinem Rudel gegenüber ist er loyal, freundlich, gutmütig und anhänglich. Immer vorausgesetzt, der American Pit Bull Terrier wurde früh konsequent und liebevoll erzogen. Zu unterschätzen sind die intelligenten Hunde nicht, denn American Pit Bull Terrier sind enorme Kraftpakete. Für Anfänger und Menschen mit geringem Durchsetzungsvermögen sind die American Pit Bull Terrier deshalb nicht geeignet. Fremden gegenüber verhält sich der American Pit Bull Terrier sehr neutral. Er hat eine sehr hohe Reizschwelle und lässt sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Aggressivität ist bei den Hunden nur bei falscher Erziehung oder bei Hunden aus unseriösen Zuchten, in denen aggressive Hunde bevorzugt wurden, zu finden. Durch den Einsatz des American Pit Bull Terriers als Kampfhund haben die Hunde bis heute ein schlechtes Image. Aber wie immer liegt das Problem am anderen Ende der Leine. Wenn du dir einen solchen Hund zulegen möchtest, solltest du sehr viel Verantwortungsbewusstsein haben. Der American Pit Bull Terrier ist, wenn er gut erzogen ist, ein toller Familienhund, mit dem auch Kinder im entsprechenden Alter zurechtkommen. Die Hunde sind keine Zwingerhunde. Sie möchten bei ihrem Rudel sein und suchen eine sehr enge Bindung. Der American Pit Bull Terrier ist ein Energiebündel, der zwar auch zur Ruhe kommen kann, aber viel Bewegung benötigt. Physische und psychische Auslastung, am besten bei einem Hundesport, sind das A und O für die American Pit Bull Terrier. Bleibt der muskulöse, intelligente Hund sich selbst überlassen, sucht er sich Beschäftigung – und das meist nicht zur Freude seines Rudels. Dank ihres Arbeitseifers werden American Pit Bull Terrier auch gern als Diensthund und Schutzhund eingesetzt. Sehr pflegeintensiv sind die Hunde nicht. Es genügt, wenn das Fell ab und zu gebürstet wird.
Steckbrief American Pit Bull Terrier
Einzelheiten zum American Pit Bull Terrier | |
Größe (Widerristhöhe) | Rüden 46 bis 53 Zentimeter Hündinnen 43 bis 51 Zentimeter |
Gewicht | Rüden ca. 16 bis 27 Kilogramm Hündinnen ca. 13,5 bis 22,5 Kilogramm |
Alter | 8 bis 15 Jahre |
Fellfarben | Schwarz, Weiß, Rehfarben, Loh, Blau, Grau, Braun, Rot, Gestromt |
Herkunftsland | Vereinigte Staaten |
FCI Nummer | 0 |
FCI Gruppe | nicht vom FCI anerkannt |
FCI Sektion | nicht vom FCI anerkannt |
Aufgaben | Diensthund, Familienhund, Wachhund |
Geeignet für | Hundeliebhaber mit ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein, kein Anfängerhund |
Typische Krankheiten | Sehr robuste Gesundheit, gelegentlich Hüftgelenksdysplasie und Hauterkrankungen |
Geschichte der American Pit Bull Terrier
Der American Pit Bull Terrier ist eine Kreuzung aus Terrier und Bulldogge. Seine Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Pit Bull-ähnliche Hunde wurden für Kämpfe mit Stieren und Bären gezüchtet. Sie wurden aber auch für Rattenfänger-Wettbewerbe eingesetzt. Bei diesen Wettbewerben wurde darauf gewettet, wie schnell der American Pit Bull Terrier beim Töten von Ratten war. Und schließlich kamen sie auch bei Hundekämpfen zum Einsatz. Als 1835 England alle Tierkämpfe verbot, wurden die Hunde nach Amerika gebracht, wo Tierkämpfe trotz Illegalität weiter geführt wurden. Hier, im Verborgenen, wurden Terrier mit Bulldoggen gekreuzt. Das war offiziell verboten, denn die Hunde galten als zu gefährlich. In den USA erhielten die Hunde die Bezeichnung Pit Bull. Dabei hat die Bezeichnung „Pit“ die Bedeutung von „Arena“. Das war eine Anspielung auf die Wettkampfarenen, in denen die Hundekämpfe stattfanden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Rasse in den Vereinigten Staaten immer populärer. C.B. Bennett begründete 1898 den United Kennel Club. Der Verein trug als erster Verein weltweit die Rasse als American Pit Bull Terrier ein. Der Rüde „Bennett´s Rind“ war der erste Hund, der registriert wurde. Noch heute betreut der UKC die Rasse.
Guy McCord gründete im Jahr 1909 die American Dog Breeder´s Association. Auch diese Vereinigung registrierte den American Pit Bull Terrier. Vom ADBA wurden Ausstellungen organisiert. Außerdem organisierte der Verband Weight Pulling Wettbewerbe. Um den Rassenamen gab es Streitigkeiten. Der American Kennel Club entschied sich für die Bezeichnung American Staffordshire Terrier und erkannte diesen 1936 an. Neben dem American Pit Bull Terrier existierte nun formal eine neue Rasse. Die amerikanischen Pit-Bull-Züchter legten auf eine Anerkennung der Rasse American Pit Bull Terrier durch den AKC keinen Wert.
Im Ersten Weltkrieg wurde der American Pit Bull Terrier durch seinen Mut und seinen Kampfgeist zum Ansporn für die amerikanischen Truppen. Prominente Persönlichkeiten wie der US-Präsident Roosevelt zeigten sich mit dem American Pit Bull Terrier. Der American Pit Bull Terrier wurde zum Wahrzeichen als Behüter und Beschützer. Um sich von der unseriösen Hundeszene, die durch Hundekämpfe in Verruf geraten war, abzugrenzen, wurden die Hunde als Staffordshire Terrier und später als American Staffordshire Terrier bezeichnet. Das unterstützte auch den AKC, der sich ebenfalls von der unseriösen Hundeszene distanzierte. Diese hat bis heute nicht den Schritt getan.
Beim UKC werden American Pit Bull Terrier und American Staffordshire Terrier als gleiche Rasse eingetragen. Die Hunde werden doppelt eingetragen. Es gibt allerdings Unterschiede bei den Rassen. Der American Pit Bull Terrier ist viel drahtiger, schmaler und athletischer als der American Staffordshire Terrier. Im Gegensatz zum American Staffordshire Terrier ist der American Pit Bull Terrier nicht vom FCI anerkannt.
Heute wird der American Pit Bull Terrier vor allem als Begleithund aber auch als Personenschutzhund oder als Drogenspürhund eingesetzt.
Bilder von American Pit Bull Terrier
Interessantes und Wissenswertes
Der American Pit Bull Terrier ist eigentlich eine tolle Hunderasse, die leider eine sehr unrühmliche Vergangenheit und zum Teil noch Gegenwart hat. Über die Rasse gibt es schon wegen der grausamen Geschichte viel zu erzählen. In Deutschland ist die Literatur zu den Hunden eher rar. Da die Tiere in allen Bundesländern als Listenhunde gelten, sind auch Züchter in Deutschland nicht zu finden.
American Pit Bull Terrier in Film und Fernsehen
In den Film hat es der American Pit Bull Terrier doch geschafft. Im Jahr 1922 entstanden die ersten Teile der amerikanischen Kurzfilmserie „Die kleinen Strolche“. Pete the Pup gehörte zur Kinderbande. In den ersten Teilen wird „Pete, der Hund mit dem Ring um das Auge“ von „Pal, the Wonder Dog“ einem American Pit Bull Terrier gespielt. Der beim UKC als American Pit Bull Terrier registrierte Hund hatte tatsächlich einen Ring ums Auge. Später wurde Pal von einem American Staffordshire Terrier abgelöst.
„Pal, the Wonder Dog“ spielte auch in anderen Filmen. Unter anderem in „The Freshman“, einem Comedy-Film aus dem Jahr 1925 mit Harold Lloyd in der Hauptrolle. Pal war damals noch ein Welpe.
Der American Pit Bull Terrier „Pal, the Wonder Dog“ starb bereits 1930. Er wurde vergiftet.
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Gerade in der Zeit des Ersten Weltkriegs zeigten sich viele Politiker mit einem American Pit Bull Terrier, denn die Hunde wurden zum Sinnbild für die Kampfkraft der Vereinigten Staaten. Zu den berühmtesten American Pit Bull Terrier-Besitzern gehören der 26. Präsident der Vereinigten Staaten, Theodore Roosevelt, und der 28. Präsident der Vereinigten Staaten, Thomas Woodrow Wilson. Auch der Varieté-Star Laura Comstock war der Hunderasse verfallen. Ihr American Pit Bull Terrier „Mannie“ zeigte in den Shows zahlreiche Tricks. Seine Intelligenz stellte der Hund immer wieder unter Beweis. „Mannie“ spielte später noch in zahlreichen Filmen.
Übrigens gibt es unter den American Pitbull Terriern einige außergewöhnliche Tiere. So wie Hulk. „Galileo“ hat den riesigen Hund vorgestellt. Hulk wohnt in den USA und ist ein XXL-Hund, der ganze 80 kg auf die Waage bringt. Hulk ist der größte Pit Bull Terrier der Welt.
Literaturtipps
Bücher zum American Pit Bull Terrier sind rar. Die meiste Literatur gibt es in englischer Sprache. Einige wenige Bücher sind aber auch auf Deutsch erhältlich. Diese solltest du dir unbedingt zulegen, wenn du dich über die Rasse informieren möchtest.
Letzte Aktualisierung am 23.03.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Züchterverzeichnis American Pit Bull Terrier
Offiziell gibt es in Deutschland keine Züchter für den American Pitbull Terrier. Welpen kannst du nur im Ausland erhalten. Allerdings ist die Einfuhr nach Deutschland verboten. Tiere, die als American Pit Bull Terrier in Deutschland angeboten werden, sind Mischlinge ohne Papiere oder Tiere mit Papieren von fragwürdigen Züchtern.
Hinweise zur Haltung von American Pit Bull Terrier
Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder American Pit Bull Terrier eine clevere Intelligenzbestie.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.
Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:
Hundeerziehung
Gerade weil es sich bei einem American Pit Bull Terrier um einen sehr intelligenten und dominanten Hund handelt, braucht er eine konsequente Erziehung. Dies bedeutet aber keinesfalls ein Training über Strafen und Gewalt. Beides sollte in der Erziehung keines Lebewesens etwas zu suchen haben. Insbesondere weil es je nach Charakter des Hundes eine tickende Zeitbombe kreieren kann. Konsequenz kann auch mit liebevollem und wohlwollendem Training erreicht werden. Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du dazu viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.
Und falls du lieber online trainierst, können wir dir die Online-Hundeschule „Lieblingshund-Training“ ans Herz legen.
Versicherungen
Ein American Pit Bull Terrier ist, auch wenn er noch so gut sozialisiert ist, ein Hund und keine Maschine. Auch er kann erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen (in einigen Bundesländern ist diese verpflichtend).
Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen.
Ist der American Pit Bull Terrier ein Listenhund?
Ja. Der American Pit Bull Terrier gehört zu den sogenannten Listenhunden. Egal, was wir und du über Sinn und Unsinn dieser Listen denken, sie sind in Deutschland und vielen anderen Ländern nun einmal da. Mit ihnen sind je nach Land und Bundesland unterschiedliche Auflagen zur Haltung verbunden.
Welche das sind und was genau unter einem Listenhund verstanden wird, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Beachte außerdem, dass der American Pit Bull Terrier auch in anderen Ländern auf den Rasselisten steht. Bevor du mit deinem vierbeinigen Familienmitglied in den Urlaub fährst, solltest du dich dahingehend informieren, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Quellen:
- org/wiki/American Pit Bull Terrier
- zooroyal.de/magazin/hunde/hunderassen/american-pitbull-terrier
- biologie-schule.de/american-pit-bull
Hast Du schon einmal mit einem American Pit Bull Terrier Dein Leben geteilt?
Warum gehört diese Rasse zu Deinen Favoriten?
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Sehr schöner Beitrag!
Vielen Dank für die Informationen und für die getane Arbeit!