Der American Staffordshire Terrier ist um einiges entspannter, als sein Ruf glauben lässt. Die Hunde sind intelligent, mutig und ruhen in sich. Ihrem Rudel gegenüber sind sie treu, sehr anhänglich und liebenswert. Teilweise kann man den American Staffordshire Terrier schon als ergeben bezeichnen. Sie lieben Streicheleinheiten und sind wahre Kuschelmonster. Die gutmütigen Hunde lassen sich kaum provozieren und verhalten sich Fremden gegenüber eher neutral. Allerdings ist er auch jederzeit bereit, seine Menschen mit Leidenschaft, Mut und Herz zu verteidigen. Der American Staffordshire Terrier braucht deshalb von Anfang an eine liebevolle, aber konsequente Erziehung. Wenn du dich für einen American Staffordshire Terrier entscheidest, sollte dir bewusst sein, dass du viel Zeit in die Ausbildung investieren muss. Vom Welpenalter an braucht der Hund eine starke, aber respektvolle Hand. Zwang in der Erziehung kann beim American Staffordshire Terrier nach hinten losgehen. Aufgrund seines starken Charakters, verträgt er sich nicht immer mit Artgenossen. Deshalb solltest du auch früh beginnen, den American Staffordshire Terrier mit anderen Hunden zu sozialisieren. Gut erzogen ist der American Staffordshire Terrier ein toller Hund, der nicht nur hört, sondern dir auch jeden Wunsch von den Augen abliest. Ein Zwingerhund ist der American Staffordshire Terrier nicht. Er möchte bei seinen Menschen sein und fühlt sich da am wohlsten. Dass ein Muskelpaket wie der American Staffordshire Terrier Auslastung benötigt, sollte dir klar sein. Die Hunde eignen sich hervorragend für viele Hundesportarten. Optimal ist eine körperliche und geistige Auslastung, die der American Staffordshire Terrier unbedingt benötigt. American Staffordshire Terrier sind sehr robuste Hunde, die meist bis ins hohe Alter fit und aktiv sind. Das kurze Fell der Hunde benötigt wenig Pflege. Es genügt, ihn hin und wieder zu bürsten.
Steckbrief American Staffordshire Terrier
Einzelheiten zum American Staffordshire Terrier | |
Größe (Widerristhöhe) | Rüden 46 bis 48 Zentimeter Hündinnen 43 bis 46 Zentimeter |
Gewicht | Rüden ca. 28 bis 40 Kilogramm Hündinnen ca. 28 bis 40 Kilogramm |
Alter | 10 bis 15 Jahre |
Fellfarben | Schwarz, Stromung, Rehfarben, Sable, Blau, Braun |
Herkunftsland | Vereinigte Staaten |
FCI Nummer | 286 |
FCI Gruppe | 3: Terrier |
FCI Sektion | 3: Bullartige Terrier |
Aufgaben | Begleithund, Therapie- und Rettungshund, Wachhund |
Geeignet für | Familienhund für sportliche Familien und Begleiter für Singles, optimal für Hundesportler, kein Anfänger-Hund |
Typische Krankheiten | Die Hunde sind sehr robust. Vereinzelt ist Hüftgelenksdysplasie und Ellbogendysplasie möglich. |
Geschichte der American Staffordshire Terrier
Die Rasse American Staffordshire Terrier ist noch sehr jung. Erst seit dem 01. Januar 1972 ist sie unter diesem Namen anerkannt. Vor dieser Zeit wurden die Hunde je nach Region unterschiedlich benannt. Sie waren als Yankee Terrier, American Bull Terrier, Stafford Terrier und American Pit Bull Terrier bekannt. So kam es oft zu Verwechslungen.
Der „Bull and Terrier“, eine in England zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezüchtete Rasse, gilt als Vorfahre des American Staffordshire Terrier. Die Rasse wurde in den Midlands, dem zentralen Teil Englands, für Hundekämpfe in den Arenen gezüchtet. In der Arena mussten diese Hunde gegen andere Hunde, Dachse und Ratten kämpfen. Dafür waren Ausdauer, Stärke und Hartnäckigkeit gefragt, die die Hunde vom Pit Bull und Terrier erhielten.
Im Jahr 1835 wurden in England Tierkämpfe grundsätzlich verboten. Das bedeutete auch das Aus für die Hundekämpfe. Deshalb beschlossen einige Veranstalter das Land zu verlassen. Um 1860 kam der American Staffordshire Terrier in die Vereinigten Staaten. Britische Einwanderer brachten die Hunde mit. Dort konnten die Veranstalter ab etwa 1880 Hundekämpfe wieder erwerbsmäßig betreiben. Der American Staffordshire Terrier wurde als Kampfhund aber auch als Familien- und Wachhund gehalten.
Mit der Gründung des United Kennel Clubs im Jahr 1898 kam es zu einer Abgrenzung der Rasse. Diese wurde in den American Staffordshire Terrier und den American Pit Bull Terrier gespalten. Die Bezeichnung Staffordshire bekam die Rasse aufgrund seiner Herkunft aus England. 1936 wurde der American Staffordshire Terrier vom American Kennel Club offizielle anerkannt und der Rassestandard festgelegt. Dabei sollte die Rasse nicht mehr für Hundekämpfe, sondern für Ausstellungen gezüchtet werden. Seit dem 01. Januar 1972 gehört der American Staffordshire Terrier auch zu den vom FCI anerkannten Rassen.
Obwohl der American Staffordshire Terrier eigentlich aus England stammt, gelten die Vereinigten Staaten als Herkunftsland der Rasse. Aufgrund seiner Vorgeschichte ist die Haltung in vielen europäischen Ländern verboten oder wird zumindest streng reglementiert.
Bilder von American Staffordshire Terrier
Interessantes und Wissenswertes
Der American Staffordshire Terrier ist eine sehr interessante Rasse, über die es viel zu erzählen gibt.
American Staffordshire Terrier in Film und Fernsehen
Der bekannteste American Staffordshire Terrier ist ausgerechnet in einer Kinderserie zu sehen. Die Kinder-Serie „Die kleinen Strolche“, die in 220 Folgen zwischen 1922 und 1944 lief, erzählt Geschichten über eine Gruppe von Kindern. Die Serie ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Filmserien in der Geschichte des Kinos. 1927 kam die Figur eines Hundes hinzu, der den Namen Petey the Pit trug. Der Hund wurde gleich mehrfach berühmt, denn er war auch der erste Hund, der beim American Kennel Club als American Staffordshire Terrier registriert wurde.
Literaturtipps
Bevor du dein Leben mit einen American Staffordshire Terrier teilst, solltest du dich gut über die Rasse und vor allem deren Erziehung informieren. Wir geben dir Tipps für Literatur rund um den American Staffordshire Terrier:
Letzte Aktualisierung am 30.03.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Züchterverzeichnis American Staffordshire Terrier
Möchtest du in Zukunft dein Leben mit einem American Staffordshire Terrier teilen, solltest du sorgfältig auswählen. Da der American Staffordshire Terrier in Deutschland nicht eingeführt werden darf, kannst du Welpen nur über hier ansässige Züchter kaufen. Auf keinen Fall solltest du einen American Staffordshire Terrier aus zwielichtigem Milieu kaufen.
- American Staffordshire Terrier Club e.V.
- Deutscher Club für Bullterrier e.V.
- Gesellschaft der Bullterrier-Freunde e.V.
Außerdem findest du im Züchterverzeichnisse des VDH Züchter, die seriös sind. Auch American Staffordshire Terrier geraten immer wieder in Not. Wenn du dir vorstellen kannst, dein Leben auch mit einem älteren Hund zu teilen und einem Notfellchen ein Zuhause zu geben, dann findest du bei der Listenhund-Nothilfe, der Kampfschmuser-Vermittlungshilfe oder unter Listenhund bundesweit Tiere, die sich über ein warmes Sofa und ein Rudel freuen.
Hinweise zur Haltung von American Staffordshire Terrier
Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht bei jedem American Staffordshire Terrier der starke Charakter gleich ausgeprägt.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.
Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:
Hundeerziehung
Gerade weil es sich bei einem American Staffordshire Terrier um einen sehr muskulösen Hund handelt, braucht er eine konsequente Erziehung. Dies bedeutet aber keinesfalls ein Training über Strafen und Gewalt. Beides sollte in der Erziehung keines Lebewesens etwas zu suchen haben. Insbesondere weil es je nach Charakter des Hundes eine tickende Zeitbombe kreieren kann. Konsequenz kann auch mit liebevollem und wohlwollendem Training erreicht werden. Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du dazu viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.
Und falls du lieber online trainierst, können wir dir die Online-Hundeschule „Lieblingshund-Training“ ans Herz legen.
Versicherungen
Ein American Staffordshire Terrier ist, auch wenn er noch so liebenswert und verspielt ist, ein Hund und keine Maschine. Auch er kann erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen (in einigen Bundesländern ist diese verpflichtend).
Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen.
Ist der American Staffordshire Terrier ein Listenhund?
Ja. Der American Staffordshire Terrier gehört zu den sogenannten Listenhunden. Egal, was wir und du über Sinn und Unsinn dieser Listen denken, sie sind in Deutschland und vielen anderen Ländern nun einmal da. Mit ihnen sind je nach Land und Bundesland unterschiedliche Auflagen zur Haltung verbunden.
Welche das sind und was genau unter einem Listenhund verstanden wird, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Beachte außerdem, dass der American Staffordshire Terrier auch in anderen Ländern auf den Rasselisten steht. Bevor du mit deinem vierbeinigen Familienmitglied in den Urlaub fährst, solltest du dich dahingehend informieren, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Quellen:
Hast Du schon einmal mit einem American Staffordshire Terrier Dein Leben geteilt?
Warum gehört diese Rasse zu Deinen Favoriten?
Wir freuen uns wie immer auf jeden Kommentar!
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