Der Wolfsspitz gehört heute zu den seltenen Rassen. Und das zu Unrecht, denn die Hunde verfügen über eine enorm hohe Auffassungsgabe, sind freundlich, wachsam und ideale Familienhunde. Ihrem Rudel gegenüber sind sie sehr anhänglich, während sie Fremde eher misstrauisch beäugen. Wolfsspitze sind gutmütige und unkomplizierte Hunde, die sich in großen Familien ebenso wohl fühlen wie bei älteren Personen oder bei Hundesportlern. Allerdings möchte der Wolfsspitz nicht gern den ganzen Tag allein zu Hause bleiben. Ideal ist es, wenn du den Hund überall mit hinnehmen kannst, denn dann fühlt sich der Wolfsspitz richtig wohl. Wolfsspitze vertragen sich mit fast allen anderen Tieren und sind sehr kinderlieb. Kindern gegenüber sind die Hunde geduldig und einfühlsam. Wolfsspitze lieben es, sportlich aktiv zu sein, können sich aber auch mal selbst beschäftigen. Das macht den Wolfsspitz perfekt für fast jeden, der sich einen Hund zulegen möchte. Wolfsspitze sind für jeden Hundesport geeignet. Ob Agility, Fährtenarbeit, Dog Dancing oder Begleithundeprüfung, der Wolfsspitz ist überall dabei und hat Spaß an der Bewegung. Im Gegensatz zu anderen Hunden, denn du alles antrainieren musst, bietet der Wolfsspitz dir vieles einfach so an. Der Wolfsspitz macht eben alles für seinen Menschen. Das solltest du aber nicht missbrauchen. Wolfsspitze lernen sehr schnell und meist anders, als andere Hunderassen. Er mag keine Wiederholungen, dafür aber seine Menschen. Bei einer intensiven Bindung wird der Wolfsspitz schnell zu deinem Seelenhund. Wolfsspitze sind ursprünglich Wachhunde. Und so sind sie auch sehr wachsam und bewachen mit Begeisterung Rudel, Haus und Hof. Dabei gehören sie nicht unbedingt zu den Kläffern. Die Hunde haben ein sehr üppiges Fell und haaren dementsprechend. Für Allergiker ist der Spitz also nicht geeignet. Der Wolfsspitz benötigt viel Pflege. Zwei bis dreimal in der Woche solltest du das Fell gründlich bürsten.
Steckbrief Wolfsspitz
Einzelheiten zum Wolfsspitz | |
Größe (Widerristhöhe) | 43 bis 55 Zentimeter |
Gewicht | ca. 14 bis 18 Kilogramm |
Alter | 13 bis 15 Jahre |
Fellfarben | Silbergrau mit schwarzen Haarspitzen (graugewolkt) mit Zeichnung im Gesicht |
Herkunftsland | Deutschland |
FCI Nummer | 97 |
FCI Gruppe | 5: Spitze und Hunde vom Urtyp |
FCI Sektion | 4: Europäische Spitze |
Aufgaben | Wach- und Begleithund, kein Jagdtrieb |
Geeignet für | Aktive Familien und Singles, |
Typische Krankheiten | Robuste Gesundheit, gelegentlich kann Hüftgelenkdysplasie auftreten, selten Hyperparathyreoidose |
Geschichte des Wolfsspitz
Aufgrund seiner Ähnlichkeit wurde lange vermutet, dass der Wolfsspitz ein direkter Nachkomme des steinzeitlichen Torfhundes ist. Diese These ist aber lange überholt, denn Skelett und Schädel weisen gravierende Unterschiede auf. In der Vergangenheit waren Spitze sehr verbreitet. Sie wurden vor allem als Wach- und Arbeitshunde gehalten. In den deutschsprachigen Ländern waren die Hunde vom Mittelalter bis weit hinein ins 19. Jahrhundert die Hunderasse, die hier am häufigsten vorkam.
Der Wolfsspitz kann schon im frühen 18. Jahrhundert als Rasse nachgewiesen werden. Zu den berühmtesten Besitzern gehörten die englischen Könige Georg III. und Georg IV.
Der Wolfsspitz war aber nicht nur in Deutschland bekannt. Auch in vielen anderen Ländern gab es die Rasse, die auch als Keeshond bezeichnet wird. Die Bezeichnung Keeshond hat historische Gründe. Um 1781 war der Wolfsspitz ständiger Begleiter und Maskottchen von Cornelis de Gyzelar, dem Anführer der holländischen Volkspartei. Sein Spitzname „Kees“ gab dem Hund seinen Namen. Aus dem „Hond“ des „Kees“ wurde der Keeshond.
Deutsche Wolfsspitze sah man einst überall. Sie wurden als Wachhund für Haus und Hof eingesetzt, begleiteten Transporte und bewachten Warenlager. Selbst auf Binnenschiffen waren die wolfsfarbigen Spitze zu sehen.
Der erste Rassestandard für den Wolfsspitz stammt aus dem Jahr 1880. Er wurde auf einer Hundeausstellung in Berlin aufgestellt. Im Jahr 1901 wurde er noch einmal verändert. Dabei wurde die charakteristische Farbe festgelegt. Der 1933 in den Niederlanden formulierte Standard wurde vom FCI nicht anerkannt, da er dem ursprünglichen Standard sehr ähnlich war. Nachdem skandinavische Züchter über viele Jahre versuchten hatten, den Standard auch nach ihren Wünschen zu gestalten, wurde der FCI-Standard durch den „Verein für Deutsche Spitze“ so angepasst, dass auch der Keeshond mit einbezogen wurde. Zum Einen nahm dadurch die Zuchtbasis zu, zum Anderen wuchs der Einfluss der zarten Wolfsspitze aus den Niederlanden, der USA und Großbritannien.
Lange Zeit waren Spitze aus der Mode. Der Großspitz gehört inzwischen zu den seltenen Rassen. Die Beliebtheit der Wolfsspitze nimmt langsam wieder zu. Immerhin kommen jährlich etwa 200 Welpen zu Welt.
Bilder von Wolfsspitz
Interessantes und Wissenswertes
Der Wolfsspitz gehört zu den Hunden mit Urtyp und ist eine sehr alte Rasse. Kein Wunder, dass es über die wachsamen Hunde viel zu berichten gibt.
Wolfsspitz in Film und Fernsehen
Wunderschön sind die Rasseportraits zum Wolfsspitz, die auf Youtube zu finden sind. In diesen Videos erfährst du die Vorteile der Hunderasse. Sehr schön erklärt die Züchterin Angelika Schneider-Rubens die Rasse bei PetsTV. Zahlreiche Videos beschäftigen sich auch mit der Erziehung und dem Training der Wolfsspitze.
In Film und Fernsehen hat es der Wolfsspitz noch nicht geschafft. Zumindest haben wir noch keine Filme mit dem Schauspieler Wolfsspitz gefunden. Aber vielleicht kennst du einen Film. Einige behaupten, der Spitz in Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ sein ein Wolfsspitz. Aber da irren sie sich, denn der Spitz der Witwe Bolte war weiß.
Wolfsspitze haben sich im Mittelalter großer Beliebtheit erfreut. Unter anderem haben die englischen Könige Georg III. und Georg IV. Wolfsspitze besessen. Aber auch der Niederländer Cornelis „Kees“ de Geyzelar besaß einen Wolfsspitz, der ihn überall begleitete. Und auch Michelangelo soll einen Wolfsspitz besessen haben.
Literaturtipps
Wolfsspitze sind sehr interessante Hunde, über die es viel zu erfahren gibt. Damit du dich schon vorher über den Wolfsspitz informieren kannst, empfehlen wir dir spannende Literatur.
Letzte Aktualisierung am 21.03.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Züchterverzeichnis Wolfsspitz
Möchtest du dir einen Wolfsspitz zulegen, solltest du nur bei seriösen Züchtern Welpen kaufen. Über die Vereine erhältst du Anschriften von Züchtern.
- Verein für Deutsche Spitze e.V.
- Verein Liebhaber des Deutschen Spitzes e.V.
- Verein für Spitze und nordische Hunde e.V.
Fast jeder Verein verfügt über Ortsgruppen in verschiedenen Regionen. So kannst du dich immer an die Ortsgruppe in deiner Nähe wenden und gleich Kontakt aufbauen. Züchteradressen erhältst du aber auch vom Züchterverzeichnis des VDH. Möchtest du einem Wolfsspitz in Not helfen, gibt es einige Anlaufpunkte. Auch wenn die Hunde meist schon älter sind, kannst du zu ihnen ein tolles Verhältnis aufbauen. Die Spitz Nothilfe hat immer wieder auch Wolfsspitze zu vermitteln. Aber auch bei Notspitze suchen Wolfsspitze ein neues Zuhause. Wichtig ist zu wissen, dass diese Tiere nicht unbedingt krank, verwahrlost und misshandelt sind. Wenn der Besitzer wegstirbt und sich die Familie nicht um den Hund kümmern kann, kann der Wolfsspitz zum Notfall werden.
Hinweise zur Haltung von Wolfsspitz
Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder Wolfsspitz ein aufmerksamer Bewacher.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.
Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:
Hundeerziehung
Gerade, weil ein Wolfsspitz ein sehr guter Wachhund ist, braucht er eine konsequente Erziehung. Dies bedeutet aber keinesfalls ein Training über Strafen und Gewalt. Beides sollte in der Erziehung keines Lebewesens etwas zu suchen haben. Insbesondere weil es je nach Charakter des Hundes eine tickende Zeitbombe kreieren kann. Konsequenz kann auch mit liebevollem und wohlwollendem Training erreicht werden. Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du dazu viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.
Und falls du lieber online trainierst, können wir dir die Online-Hundeschule „Lieblingshund-Training“ ans Herz legen.
Versicherungen
Ein Wolfsspitz ist, auch wenn er noch so gut erzogen ist, ein Hund und keine Maschine. Auch er kann erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen (in einigen Bundesländern ist diese verpflichtend).
Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen.
Ist der Wolfsspitz ein Listenhund?
Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Nun zur Beantwortung der Frage: Ist der Wolfsspitz ein Listenhund?
Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland vielfach diskussionswürdige Inhalte bieten, wird doch niemand einen Wolfsspitz als gefährlich ansehen oder seine Gefährlichkeit vermuten. Schon allein wegen seiner Freundlichkeit gegenüber Menschen geht kaum eine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens Wolfsspitzen aus. Du solltest dir allerdings immer bewusst sein, dass ein Hund ein Lebewesen und keine Maschine ist und seine Waffen immer dabeihat. Das heißt, auch ein Wolfsspitz kann beißen, wenn er sich bedroht oder bedrängt fühlt. Ein achtsamer Umgang mit deinem vierbeinigen Liebling ist daher unabdingbar für ein entspanntes Miteinander.
Quellen:
Hast Du schon einmal mit einem Wolfsspitz zusammengelebt?
Warum gehört diese Rasse zu Deinen Favoriten?
Wir freuen uns wie immer auf jeden Kommentar!
Bildcredit: (c) SergeyTikhomirov - depositphotos.com
Es sind auf der ganzen Linie Traumhunde,ich liebe sie.