Rasseporträt Riesenschnauzer

Riesenschnauzer sind große Clowns mit viel Witz, Charme und Intelligenz. Für Couchpotatoes sind die großen Hunde mit dem immensen Spieltrieb nicht geeignet. Wenn du dich für einen Riesenschnauzer entscheidest, solltest du schon Hundeerfahrung mitbringen, sportlich sein und deinem Hund Paroli bieten können. Erfahre in diesem Beitrag alles über die Geschichte, das Wesen und weitere interessante Fakten rund um den Riesenschnauzer.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften Riesenschnauzer

Fahre mit der Maus über ein Symbol um zu sehen, was es bedeutet. Farbige Symbole bedeuten, die Rasse ist dafür geeignet ist, graue Symbole, dass die Rasse dafür nicht geeignet ist.

Harte Schale, weicher Kern – so ungefähr könnte man die Riesenschnauzer in einem Satz definieren. Riesenschnauzer sind intelligente, mutige und selbstbewusste Hunde. Deshalb werden sie gern als Diensthund eingesetzt. Ob als Sprengstoffsuchhund, Fährtenhund oder Drogenhund, die großen Schnauzer lösen ihre Aufgaben mit Bravour und lernen schnell. Der Spaß an der Arbeit ist den Hunden in die Wiege gelegt. Riesenschnauzer sind Persönlichkeiten mit Selbstbewusstsein und Charakterstärke. Sehr ausgeprägt ist die Wachsamkeit. Dabei haben sie aber ein gutmütiges Wesen. Fremden gegenüber sind sie eher zurückhaltend, ja manchmal auch abweisend. Allerdings wird der Riesenschnauzer dabei nicht aggressiv. Riesenschnauzer sind Spätentwickler. Das sollte bei der Ausbildung berücksichtigt werden. Dafür behalten sie ihr jugendliches Wesen meist bis ins hohe Alter. Wie alle Schnauzer sind auch Riesenschnauzer durch und durch Clowns. Als Besitzer solltest du also eine gehörige Portion Humor mitbringen. Etwas Nervenstärke ist gefordert, wenn es darum geht, das überschäumende Temperament des Riesenschnauzers in die richtigen Bahnen zu lenken. Außerdem solltest du dir einiges einfallen lassen, um deinen Riesenschnauzer auszupowern. Fahrradfahren, joggen, wandern – der Riesenschnauzer ist überall dabei. Und nicht selten beweisen sie dabei mehr Ausdauer und Power als Herrchen oder Frauchen. Riesenschnauzer genießen aber auch ab und zu die Ruhe. Riesenschnauzer sind hartnäckig und ausdauernd. Wenn sie der Meinung sind, sie müssen ihre Interessen durchsetzen, dann versuchen sie es. Dabei sind sie äußerst gewitzt und klug und verstehen auch schnell die Schwächen ihres Rudels auszunutzen. Da Riesenschnauzer sehr gern eng mit ihrem Rudel verbunden sind, ist eine reine Zwingerhaltung nicht angeraten. Riesenschnauzer haben ein derbes, robustes Fell, das regelmäßig getrimmt werden muss. Ohren und Augen sollten ab und zu kontrolliert werden. Bei Riesenschnauzern, die nur auf weichem Boden laufen, sollten die Krallen regelmäßig verschnitten werden.

Steckbrief Riesenschnauzer

Einzelheiten zum Riesenschnauzer
Größe (Widerristhöhe) Rüden 60 bis 70 Zentimeter Hündinnen 60 bis 70 Zentimeter
Gewicht Rüden ca. 35 bis 50 Kilogramm Hündinnen ca. 35 bis 50 Kilogramm
Alter 10 bis 12 Jahre
Fellfarben pfeffersalz (graugesprenkelt), schwarz (mit schwarzer Unterwolle)
Herkunftsland Deutschland
FCI Nummer 181
FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
FCI Sektion 1: Pinscher und Schnauzer / 1.2 Schnauzer
Aufgaben Früher Rattler für die Jagd auf Ratten und Mäuse, heute Gebrauchs- und Begleithunde, Diensthunde, Schutzhunde
Geeignet für Sportliche Familien und Singles, als Dienst-, Sport- und Gebrauchshund einsetzbar. Kein Hund für Anfänger. Aktive und hundeerfahrene Menschen erforderlich.
Typische Krankheiten Hüftdysplasie

Geschichte der Riesenschnauzer

Die Geschichte der Schnauzer ist vermutlich länger, als mancher denkt. Einer wissenschaftlichen Theorie nach sollen Schnauzer und Pinscher von den Torfhunden aus der Jungsteinzeit 3.000 v. Chr. abstammen. Ob dem wirklich so ist – wer weiß.

Fest steht aber, dass die einst mittelgroßen Hunde (wie der heutige Mittelschnauzer) mit dem drahtigen Fell schon länger Hof und Haus bewachten und diese von Ratten und Mäusen säuberten. Der Stallhund wurde deshalb auch als „Rattler“ bezeichnet. Die Hunde begleiteten aber auch die Pferdegespanne und beschützten diese vor Wegelagerern und Dieben. Die wichtigsten Kriterien der Hunde waren Furchtlosigkeit und Schnelligkeit. Geschätzt wurde aber auch die Selbstständigkeit, mit der die Schnauzer handelten. Große Exemplare, aus denen später der Riesenschnauzer entstehen sollten, waren vor allem Hof-, Treib- und Wachhund. Vor allem in der Region Oberbayern wurden die Hunde eingesetzt. In einigen Regionen wurde der Vorfahre des Riesenschnauzers „Bierschnauzer“ oder „Bärenschnauzer“ genannt. Zum Teil gehen sie auf die hier ansässigen Schäferhunde zurück.

Zum ersten Mal gezielt gezüchtet wurden Schnauzer um 1870. An Riesenschnauzer war da noch nicht zu denken. Der erste und noch heute existierende Verein Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. wurde 1895 gegründet. Riesenschnauzer wurden 1910 zum ersten Mal eingetragen und ab 1913 zuchtbuchmäßig geführt. Die großen Schnauzer wurden im Jahr 1925 offiziell als Diensthund anerkannt. Bis in die 50er Jahre gehörte der Riesenschnauzer zu den beliebten Hunderassen. Später wurde er vom kleinen Zwergschnauzer verdrängt. Nach wie vor gehört er zu den leistungsfähigen Arbeitshunden in Deutschland.

Bilder von Riesenschnauzer

 

Interessantes und Wissenswertes

Um den Riesenschnauzer gibt es viele interessante Geschichten. Der Hund ist nicht nur Arbeitshund, sondern hat auch manches Herz von Promis aus Film und Politik erobert. Natürlich gibt es auch einiges Wissenswertes über die freundlichen Riesenschnauzer zu erzählen.

Riesenschnauzer in Film und Fernsehen

Leider gibt es viel zu wenig Filme, in denen Riesenschnauzer eine Rolle spielen. Den gutmütigen Riesen ein Filmdenkmal gesetzt hat ausgerechnet niemand geringeres als Edgar Wallace. Im Film „Das indische Tuch“ ist es ein Riesenschnauzer, der am Ende den verwirrten Sohn, der zur guter Letzt auch noch seine Mutter umgebracht hat, durchs Haus jagt, bis dieser aus dem Fenster stürzt.

Eine kleine Rolle spielt ein Riesenschnauzer im Kyffhäuserkrimi „SOKO Winckelmann“ von Frank Rebitschek.

Bekannte Menschen aus Politik und Film haben ihr Herz den verspielten Riesenschnauzern geschenkt. So ist der Politiker Johannes Rau ein bekennender Freund des Riesenschnauzers. Auch die Familie Swarovski soll Riesenschnauzer haben, ebenso wie die Filmproduzentin Regina Ziegler.

Literaturtipps

Damit du erfolgreich in ein Leben mit einem Riesenschnauzer starten kannst, empfehlen wir dir interessante Bücher zum Wesen und zur Ausbildung von Riesenschnauzern.

Letzte Aktualisierung am 31.05.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 

Züchterverzeichnis Riesenschnauzer

Einen guten Riesenschnauzer kaufst du am besten beim seriösen Züchter. In Züchterverzeichnissen kannst du herausfinden, wo ein Züchter in deiner Nähe ist. Züchterverzeichnisse findest du bei Klubs, Vereinen und Verbänden, die sich rund um den Schnauzer gebildet haben.

 

Auch über das Züchterverzeichnisse des VDH findest du Züchter für die Rasse Riesenschnauzer. Toll ist es, wenn du dir auch vorstellen kannst, einen älteren Hund zu nehmen, der in Not geraten ist. Neben Tierheim und Tiervermittlung findest du auf der Seite der Riesenschnauzer Nothilfe und der Schnauzer Nothilfe immer wieder Inserate.

Hinweise zur Haltung von Riesenschnauzer

Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder Riesenschnauzer ein Arbeitstier, das gut ausgelastet sein möchte.

Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.

Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:

 

Hundeerziehung

Gerade weil es sich bei einem Riesenschnauzer um einen sehr großen und arbeitsfreudigen Hund handelt, braucht er eine konsequente Erziehung. Dies bedeutet aber keinesfalls ein Training über Strafen und Gewalt. Beides sollte in der Erziehung keines Lebewesens etwas zu suchen haben. Insbesondere weil es je nach Charakter des Hundes eine tickende Zeitbombe kreieren kann. Konsequenz kann auch mit liebevollem und wohlwollendem Training erreicht werden. Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du dazu viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.

Und falls du lieber online trainierst, können wir dir die Online-Hundeschule „Lieblingshund-Training“ ans Herz legen.

Versicherungen

Ein Riesenschnauzer ist, auch wenn er noch so gut erzogen ist, ein Hund und keine Maschine. Auch er kann erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen (in einigen Bundesländern ist diese verpflichtend).

Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen.

 

Ist der Riesenschnauzer ein Listenhund?

Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?

Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland vielfach diskussionswürdige Inhalte bieten, wird doch niemand einen Riesenschnauzer als gefährlich ansehen oder seine Gefährlichkeit vermuten. Schon allein wegen seiner Gutmütigkeit geht kaum eine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens Riesenschnauzern aus. Du solltest dir allerdings immer bewusst sein, dass ein Hund ein Lebewesen und keine Maschine ist und seine Waffen immer dabeihat. Das heißt, auch ein Riesenschnauzer kann beißen, wenn er sich bedroht oder bedrängt fühlt. Ein achtsamer Umgang mit deinem vierbeinigen Liebling ist daher unabdingbar für ein entspanntes Miteinander.

Quellen:

 

Hast Du schon einmal mit einem Riesenschnauzer Dein Leben geteilt?

Warum gehört diese Rasse zu Deinen Favoriten?

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Bildcredit: (c) Ryhor - Depositphotos.com

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