Leckt dein Hund sich stundenlang die Pfoten? Kratzt er sich dauerhaft, hat ständig Ohrentzündungen oder Durchfall und Blähungen? Dann kann das an einer Futtermittelallergie liegen. Hypoallergenes Hundefutter kann dir dabei helfen, dem Problem auf den Grund zu gehen und es zu lösen.
Was bedeutet hypoallergenes Hundefutter
Die Hersteller für hypoallergenes Hundefutter haben unterschiedliche Rezepturen im Angebot. Allen ist gemein, dass sie leicht verdaulich sind und nur eine Protein- (Eiweiß)-Art enthalten. Meist wird dafür Fleisch von exotischen Tieren oder Insekten-Protein verwendet.
Denn entscheidend für die Behandlung von Futtermittelallergien ist es, eine Proteinquelle zu verwenden, mit der dein Tier noch keinen Kontakt hatte. Nur dann kannst du sicher sein, dass er noch keine Allergie entwickeln konnte.
Neben dem Monoprotein enthält hypoallergenes Hundefutter mehrheitlich statt Getreide oder Reis Erbsen, Kartoffeln oder Süßkartoffeln als Stärkequelle. Denn auch auf Kohlehydrate kann dein Hund allergisch reagieren. Deshalb setzen die meisten Marken bei hypoallergenem Hundefutter auch hier auf nur eine Pflanzenart. So werden möglichst viele Allergene ausgeschlossen.

Der Inhalt von Hundefutter für Allergiker
Alle Inhaltsstoffe sind so aufbereitet, dass sie leicht verdaulich sind. Weiterhin wird auf unnötige Zusätze wie Konservierungsstoffe, Füllstoffe oder Zuckerzusätze verzichtet.
Eine typische Rezeptur für dieses Futter kann folgendermaßen aussehen:
- Insektenprotein
- Süßkartoffel
- Erbsenstärke
- Öle
- Leinsamen
- Bierhefe
- Algenkalk
- Omega-3-Fettsäuren
- Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe
Gerade Insekten sind eine hochwertige und vor allem seltene Eiweißquelle. Die meisten Hunde hatten im Gegensatz zu Rind, Huhn oder Pute damit noch keinen Kontakt. Andere geeignete Fleischsorten sind Pferd, Känguru oder Ente.
Hypoallergenes Hundefutter und Futterallergie
Etwa 10 bis 15 % aller Hunde sind von allergischen Reaktionen und Allergien betroffen. In etwa 1 bis 5 % der Fälle ist eine Futtermittelallergie die Ursache, Tendenz steigend. Die häufigsten Allergieauslöser beim Hund sind Rind, Lamm, Huhn, Eier und Milchprodukte. Seltener erfolgen Reaktionen auf Weizen, Soja, Schwein und Mais.
Die beste und nachhaltigste Therapie bei einer Allergie ist der Verzicht auf die auslösenden Allergene. Hypoallergenes Hundefutter mit nur einer Proteinquelle kann die Lösung sein. Es kann dafür sorgen, dass die Allergie-Symptome deines Hundes abklingen. Außerdem kann es dir bei der Diagnostik mithilfe einer sogenannten Ausschlussdiät (Eliminationsdiät) helfen.

Wie entsteht eine Futtermittelallergie bei Hunden?
Die Futtermittelallergie ist nach Flohbissallergie und atopischer Dermatitis die dritthäufigste Allergie bei Hunden und Katzen. Das Immunsystem reagiert dabei auf an sich harmlose Stoffe mit Hautproblemen, chronischen Magen-Darm-Probleme oder mit einer Kombination aus beiden Reaktionen. Diese Stoffe, die sogenannten Allergene, sind meistens Proteine, die sich in der Hundenahrung oder den Leckerlies befinden.
Die Symptome der Futtermittelallergie entstehen dadurch, dass das Immunsystem bestimmte Inhaltsstoffe als „feindlich“ identifiziert und dagegen Antikörper entwickelt. Diese bekämpfen dann das Allergen und verursachen die jeweiligen Reaktionen auf der Haut oder im Verdauungstrakt. Der Kampf im Organismus deines Hundes äußert sich dann in den lästigen und für dich und ihn unangenehmen Symptomen.
Je häufiger dein Hund Kontakt mit einem bestimmten Protein hat, umso wahrscheinlicher wird die Sensibilisierung darauf. Die allergische Reaktion und Futtermittelunverträglichkeit kann deshalb auch erst nach Jahren auftreten. Auch lange nachdem dein Hund das Eiweiß problemlos vertragen hat.
Übrigens: Die Marke des Futters selbst spielt dabei keine Rolle. Es geht hier ausschließlich um die jeweils verwendeten Eiweißquellen. Deshalb nützt dir und deinem Hund ein reiner Wechsel der Marke bei einer Futtermittelallergie in der Regel nicht. Du musst schon die Produkte wechseln und eine andere Proteinquelle nutzen.

Was ist eine Futtermilbenallergie?
Eine Variante der Futtermittelallergie ist die Futtermilbenallergie. Die allergische Reaktion besteht in diesem Fall nicht auf einen Nahrungsbestandteil. Sondern die Allergie entsteht auf die Milben und deren Kot. Die Symptome sind fast identisch und äußern sich in Juckreiz, Hautentzündungen, Fellverlust und Magen-Darm-Problemen.
Besteht der Verdacht auf eine Futtermilbenallergie gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du fütterst deinem Hund Dosenfutter oder du achtest darauf, dass das Trockenfutter nicht mit Milben befallen ist. Dazu kannst du luftdicht verschlossene Futtertonnen verwenden oder einen Teil des Futtermittels einfrieren.
Hypoallergenes Hundefutter als Trockenfutter zu verfüttern, ist ebenfalls sinnvoll: Zumindest vor dem Öffnen des Futtersacks ist dieses garantiert milbenfrei.
Die Futtermittelallergie beim Hund – erste Symptome
Chronischer Juckreiz gehört zu den ersten und häufigsten Symptomen bei einer Futtermittelallergie. Pfoten und Gesicht, Ohren und Ohrmuscheln sind besonders häufig betroffen. Oft, aber längst nicht immer, weitet sich der Juckreiz aus. Dann kratzt, beißt oder leckt sich dein Hund auch an Bauch, Achseln und Leisten. Langfristig führt das zu Rötungen, Entzündungen und schließlich zum Fellverlust.
Bemerkst du diese Symptome in Kombination mit Problemen mit der Verdauung wie Durchfall, Erbrechen oder Blähungen, liegt der Verdacht auf eine Futtermittelallergie sehr nahe. Insbesondere, wenn diese Symptome auch nach der klassischen Reis mit Huhn-Diät nicht verschwinden.

Diagnostik von Futtermittelallergien
Die Diagnose Futtermittelallergie ist erst einmal eine reine Verdachtsdiagnose, die dein Tierarzt anhand deiner Informationen zu den Symptomen und der Hundeernährung stellt. Ein eindeutiger Nachweis, zum Beispiel über eine Blutuntersuchung, ist nicht möglich.
Dein Tierarzt wird dir empfehlen, eine Ausschlussdiät durchzuführen, um die Allergieauslöser zu identifizieren. Dabei fütterst du deinem Hund möglichst nur eine einzige Proteinquelle wie Kaninchen, Hirsch, Lamm oder Ente. Dazu kommt eine Kohlenhydratquelle und wenige lebensnotwendige Zusatzstoffe. Dies können Kartoffeln oder Pastinake sein.
Hier kommt das hypoallergene Hundefutter ins Spiel. Denn die Vorteile liegen hier eindeutig in den wenigen Zutaten, die aber optimal auf Hunde und ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. In der Regel ist dieselbe Rezeptur als Nassfutter oder Trockenfutter erhältlich.
Durch die überschaubaren Zutaten und die Wahl einer einzigen, ungewöhnlichen Eiweißquelle eignet sich hypoallergenes Hundefutter bestens für die Ausschluss- oder auch Eliminationsdiät. Wichtig bei der Wahl des Futters ist, dass dein Hund dieses Eiweiß noch nie zuvor gefressen hat. Nur dann ist er sicher kein Allergiker.
Wie lange darf hypoallergenes Hundefutter gegeben werden?
Im Rahmen der Ausschlussdiät musst du das hypoallergene Hundefutter über einen längeren Zeitraum verfüttern. Dein Hund darf in dieser Zeit nur diese Zutaten, diese Sorte und nichts anderes fressen. Auch nicht als Leckerchen oder aus Versehen.

Es kann bis zu 8 Wochen dauern, bis du und dein Tierarzt erste Ergebnisse sehen: Der Juckreiz lässt nach, die Haut sieht besser aus, die Verdauung normalisiert sich. Nun weißt du, dass diese Kohlenhydrate oder Proteine nicht der Grund für die Probleme sind.
Siehst du echte Erfolge und geht es deinem Hund deutlich besser, kommt die sogenannte Provokationsphase. Dein Hund bekommt wieder sein ursprüngliches Trockenfutter oder Dosen zu fressen. Treten die Symptome wieder auf, gilt eine Futtermittelallergie als nachgewiesen.
Nun hast du die Wahl: Du kannst das hypoallergene Hundefutter dauerhaft weiter füttern und hast damit eine Behandlung für deinen Allergiker. Oder du testest nach und nach in Absprache mit deinem Tierarzt, welche Fleischsorten dein Hund problemlos verträgt. Dafür brauchst du Geduld, erhältst so aber nach und nach Informationen über all die Allergien wie auch eine etwaige Getreide-Unverträglichkeit.
Dabei kannst du auf die verschiedenen Diätfuttermittel und fertigen Varianten wie hypoallergenes Hundefutter zurückgreifen. Diese sind in der Regel als Alleinfuttermittel deklariert. Das bedeutet, sie enthalten alle Inhaltsstoffe, die Hunde für ihre Darmgesundheit brauchen.
Was dürfen Hunde mit Futtermittelallergien fressen?
Ist dein Hund ein Allergiker, ist die Frage einfacher zu beantworten, was er nicht fressen darf. Das ist alles, worauf er allergisch reagiert. Neben dem Futter musst du auf Leckerlis, Essensreste vom Tisch oder für ihn leckere Dinge, die auf der Straße liegen, achten. Am besten bist du beraten, wenn du hypoallergenes Hundefutter fütterst und dies auch als Leckerchen gibst. Viele Hersteller bieten ihre hypoallergenen Futtersorten als Trockenfutter, Nassfutter und sogar als Leckerlies an.
Weißt du genau, was dein Hund verträgt, kannst du auch selbst Hundekekse herstellen. Du kannst zum Beispiel hypoallergenes Nassfutter in Backmatten zu Belohnungskeksen backen. Oder du schaust in unseren Rezeptideen nach, ob eine dabei ist, die dein Hund verträgt. Wenn du dich nicht auf Trockenfutter oder Dosen verlassen willst, kannst du mit den Informationen über die Allergien deines Hundes seine Futterration selbst zusammenzustellen. So hast du die Gewissheit, nur zu verfüttern, was dein Hund gut verträgt.

Allerdings musst du darauf achten, dass alles enthalten ist, was dein Hund an Zusatzstoffen benötigt. Du solltest den zusätzlichen Zeitaufwand nicht unterschätzen und bedenken, dass Allergien für den Rest eines Hundelebens bestehen bleiben. Hypoallergenes Hundefutter ist deshalb für die meisten Hundehalter:innen die einfachere Variante.
Welches Fleisch eignet sich für Hunde mit Allergie?
Stellst du deine Futterration zum Beispiel in Form von BARF selbst zusammen, ist die Wahl des passenden Fleisches entscheidend. Du musst Tiere verwenden, auf deren Eiweiß dein Hund nicht mit allergischen Reaktionen reagiert. Bevor du selbst für ihn kochst, solltest du bereits im Rahmen der Ausschlussdiät herausgefunden haben, ob dein Liebling auf Geflügel, Fisch oder Getreide allergisch reagiert.
Oft eignen sich eher seltene Tierarten wie Pferd, Ziege, Kaninchen oder Känguru. Im Grunde verwendest du also die Inhaltsstoffe, die auch in hypoallergenem Hundefutter verarbeitet sind. Wichtig dabei ist, möglichst nur eine oder maximal zwei Fleischsorten zu verwenden. Denn ist eine Proteinquelle einmal als Allergen identifiziert, wird dein Hund darauf reagieren. Und zwar ein Leben lang.
Je weniger Sorten du also verwendest, umso mehr Auswahl bleibt dir bei einer eventuellen neuen allergischen Reaktion.
Was ist der Unterschied zwischen „Hypoallergenic“ und „Anallergenic“?
Bei hypoallergenem Hundefutter wird eine Eiweiß- und eine Kohlenhydratquelle im Dosenfutter oder als Trockenfutter verarbeitet. Das Futter enthält also nur wenige Inhaltsstoffe und ist leicht verdaulich. So reduziert sich das Risiko einer allergischen Reaktion auf einen der Bestandteile.
Anallergenes Futter geht noch einen Schritt weiter. Das Eiweiß wird hydrolysiert. Das bedeutet, es wird so aufgespalten, dass das Immunsystem es nicht mehr erkennt. Damit reagiert es auch nicht allergisch. Ein zusätzlicher Effekt dieser Methode ist die noch leichtere Verdaulichkeit. Dies ist besonders wichtig, wenn dein Hund eher mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat als mit Symptomen an der Haut.
Anallergenic Hundefutter solltest du wählen, wenn du kein hypoallergenes Hundefutter mit geeigneten Inhaltsstoffen für deinen Hund findest. Wie wirksam dieses Spezialfutter ist, ist allerdings umstritten. In verschiedenen Studien gibt es widersprüchliche Ergebnisse. 10 bis 40 % der Hunde, die auf ein bestimmtes Protein allergisch reagieren, haben auch in der hydrolysierten Form noch Symptome. Berate dich unbedingt mit deinem Tierarzt oder einem Ernährungsexperten für Hunde.
Welches ist das beste hypoallergene Hundefutter?
Das beste hypoallergene Futter ist das, welches dein Hund gut verträgt. Es enthält keine Inhaltsstoffe, die bei ihm allergische Reaktionen wie Juckreiz, Ohrentzündungen oder Verdauungsprobleme auslösen. Zusätzlich muss ihm das Futter natürlich schmecken.

Da hypoallergen kein gesetzlich geschützter Begriff ist, solltest du das Futter deiner Wahl genau auf seine Zusammensetzung prüfen. Entscheidend für deinen Hund sind die Inhaltsstoffe. Das hypoallergene Futter sollte möglichst wenige davon enthalten und auf Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Füllstoffe, Getreide und Zucker verzichten.
Bist du von einem Futter überzeugt, reicht das noch nicht ganz. Denn auch dein Hund muss natürlich damit einverstanden sein und das Futter dauerhaft gerne fressen.
Hypoallergenes Hundefutter – die Lösung für ein großes Problem
Futtermittelallergien stellen Hundehalter:innen vor große Herausforderungen und das ein Hundeleben lang. Denn schon kleinste Mengen der Allergene können allergische Reaktionen hervorrufen. Hypoallergenes Hundefutter ist eine große Erleichterung. Es hilft dir, deinen Hund ein Futter zu geben, dass er auch ohne allergische Symptome verträgt.
Letztlich heißt es ausprobieren. Zunächst musst du herausfinden, worauf dein Hund überhaupt allergisch reagiert. Dabei helfen die verschiedenen Rezepturen der Hersteller für hypoallergenes Hundefutter sehr weiter.
Hast du das passende Futter gefunden, kannst du dieses dauerhaft verfüttern. Damit bescherst du deinem Hund ein stressfreies und gesundes Leben.
Wie ist das bei Dir und Deinem Liebling?
Habt ihr schon eigene Erfahrungen mit diesem Thema oder Produkt gemacht?
Wir freuen uns über jeden Kommentar mit Erlebnissen, Anmerkungen oder Gedanken von Dir!
Ratgeber und Fragen zum richtigen Hundefutter
Benötigst du mehr Informationen rund um die Ernährung deines Hundes? Möchtest du dich über eine bestimmte Ernährungsform informieren? Oder braucht dein Hund Diätfutter? Dann findest du hier alle unsere Ratgeber rund um das Thema Hundeernährung:
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